Coaching- / Therapietagebuch: Warum jeder eines führen sollte (inkl. 22 Fragen)

Das Schreiben eines Therapietagebuchs und das regelmäßige Notieren von Gedanken während einem Coaching hilft einem Klienten einen anderen, etwas distanzierteren Blick auf seinen Veränderungsprozess zu gewinnen.

Verschiedene Studien belegen, dass das Schreiben von Tagebüchern einen heilenden Effekt haben kann und speziell bei der Verarbeitung negativer Erlebnisse hilft.

Nicht wenige Psychologen und Coaches halten das Schreiben eines Tagebuchs für eine ideale Methode des Selbstcoachings.

In den USA ist die Tagebuch-Therapie ein seit Jahren etabliertes Tool, um Klienten dabei zu helfen schwierige Lebenssituationen zu bewältigen. Aber auch im Coaching wird es immer häufiger zur Unterstützung des Prozesses eingesetzt.

Rund 65% aller Frauen zwischen 15 und 24 Jahren und 20% der Männer in diesem Alter führen regelmäßig ein Tagebuch. In den späteren Jahren sind diese Zahlen wesentlich geringer.
Wenn Sie ein Coaching- oder Therapietagebuch mit Ihren Klienten einsetzen möchten hilft es sicherlich vorher einige Worte darüber zu verlieren, welchen positiven Effekt es mit sich bringt.

„Worte sind eine Form des Handelns, fähig, Änderungen herbeizuführen“
– Ingrid Bengis

Welche Vorteile bringt ein Tagebuch in der Psychotherapie und dem Coaching?

Die Selbstreflexion spielt eine wesentliche Rolle. 
Durch das Schreiben gelingt es Ihrem Klienten sich selbst und sein Verhalten aus der Sicht eines Außenstehenden zu betrachten.

Man macht sich die eigenen Erfahrungen, Handlungen, Erkenntnisse und Erlebnisse bewusst(er), indem man versucht diese zu formulieren.
Es hilft eigene Emotionen besser zu verstehen und Sie einzuordnen.

Beim Schreiben entsteht die Kreativität für eigene Ideen und Lösungsansätze, die der Klient dann in weiteren Schritten mit dem Coach oder Psychotherapeuten besprechen und angehen kann.

Nicht selten neigen wir Menschen dazu, Dinge negativ zu sehen. Wenn Sie jedoch Ihrem Klienten den Tipp geben sich in seinem Tagebuch auf positive Dinge zu besinnen, hilft es vielen von negativen Gedanken Abstand zu gewinnen und vermehrt die schönen Dinge des Lebens zu sehen.

Durch das Formulieren positiver Erlebnisse und Gedanken gewinnt Ihr Klient Schritt für Schritt nachhaltig an Selbstvertrauen. Es wird klarer, welche (Teil-) Schritte er bereits erfolgreich auf dem Weg zu seinem Ziel gegangen ist.

Fasst der Klient am Ende eines Tages zusammen, was er heute alles erreicht hat und was ihm besonders gut gelungen ist, hilft das mit dem Tag abzuschließen. Es hilft dabei „runter zu kommen“ und ein besserer und erholsamerer Schlaf kann die Folge sein.

Aus welcher Perspektive sollte ich mein Coaching / Therapie Tagebuch schreiben?

Es gibt keine feste Regel aus welcher Perspektive Ihr Klient sein Therapie Tagebuch schreiben sollte.
Vielmehr kommt es darauf an, was dem Schreiber liegt und angenehm ist.

Der eine fühlt sich wohler alles in kurzen Stichpunkten zu notieren, der nächste führt gerne einen inneren Dialog mit sich selbst über bestimmte Dinge.
Ein weitere Methode ist das Schreiben aus „neutraler“ Sicht, also beispielsweise als Reporter der einen Zeitungsbericht verfasst.

Eine direkte Nachricht an den Therapeuten oder Coach kann oftmals sogar hilfreicher sein als ein persönliches Gespräch.
Der Klient hat in einer für ihn gewohnten Umgebung die Ruhe und Zeit seine Gedanken zu formulieren.

Vielen Menschen fällt das aufschreiben von Gefühlen, Ängsten und Wünschen leichter, als diese in einem direkten Gespräch zu formulieren.

Was ist bei einem Tagebuch in der Psychotherapie und im Coaching wichtig?

Die Regelmäßigkeit des Schreibens spielt eine wesentliche Rolle.
Ihr Klient sollte eine feste Zeit am Tag einplanen, in der er sich 10-15 Minuten Zeit nimmt.
Wichtig ist vor allem Ruhe beim Schreiben eines Tagebuchs. Es sollte also dafür gesorgt sein, dass man sich wohl fühlt, um die Gedanken zu formulieren.

Besonders effektiv ist ein Therapie- oder Coaching Tagebuch direkt nach einer Sitzung.
Der Klient kann hier notieren, was ihm besonders im Gedächtnis geblieben ist und was seine Gedanken zur Sitzung sind.

Wenn er diese mit Ihnen teilt hilft das ungemein die nächsten Schritte im Prozess zu planen und einzuleiten.

Die Einträge sollten mit einem Datum versehen und chronologisch sortiert sein.
So kann Ihr Klient jederzeit auf vergangene Einträge zurückgreifen und sie erneut lesen.

Wenn Sie mit Ihren Klienten ein Coaching Tool wie CleverMemo einsetzen sind alle Einträge automatisch, chronologisch sortiert und über eine Stichwortsuche sind auch alte Einträge sofort und einfach auffindbar.

In vielen Fällen macht es Sinn sich selbst Aufgaben zu stellen, die zum erreichen von Teil-Zielen führen.
Auch kleine Erinnerungen, die helfen motiviert und fokussiert zu bleiben sind eine große Hilfe.
Eine Erinnerung könnte lauten:
Was war vor einem Monat? An welchem Punkt des Prozesses war ich? Ich sollte meine Einträge dazu erneut lesen.

Diese Aufgaben und Erinnerungen können Sie und Ihre Klienten mit wenigen Klicks bei CleverMemo erstellen, dann wird garantiert nichts vergessen.

Ein Tagebuch sollte so einfach wie möglich zu führen sein, damit die „Hürde“ es auch wirklich regelmäßig zu schreiben so gering wie möglich ist.

Was sollte ich in mein Therapietagebuch schreiben?

Auch hier gibt es keine Regel, aber ich versuche einige Ideen zu geben, die Sie in Ihren Prozess einbauen können.

• Gedanken und eine Zusammenfassung der letzten Sitzung
• Welche Veränderungen werden beobachtet und angestrebt (kurz- und langfristig)
• Welche Beobachtungen wurden im Alltag gemacht (Büro, Partnerschaft)
• Fortschritte, Herausforderungen, Rückschläge
• Eigene Beobachtungen, Ereignisse, Ängste, Ideen, Fragen an sich selbst
• Wochen-, Monats- und Jahrespläne / Ziele
• Notieren Sie Ihre Träume
• Notieren Sie bestimmte Situationen mit Mitmenschen (Partner, Kollegen)
• Notieren Sie Fragen an Ihren Therapeuten oder Coach
• Formulieren Sie (Teil-) Erfolge

Je nachdem, ob Ihre Klienten lieber Morgens oder Abends Ihre Gedanken aufschreiben:

Ideen für Morgens:

Meine Ziele für den heutigen Tag / Woche
3 Dinge für die ich dankbar bin

→ Der Fokus liegt hier verstärkt auf der Zukunft

Ideen für Abends:

Was habe ich heute gut gemacht?
Was hat mich heute meinem Ziel ein Stück näher gebracht?
Was war das beste Erlebnis des heutigen Tages?
Was nehme ich mir für Morgen vor?

Wenn Sie Ihren Klienten dazu anregen möchten seine Gedanken zu formulieren können Sie die ein oder andere Frage stellen, um den Schreibprozess in Gang zu setzen:

1. Welche Erkenntnis haben Sie aus unserer letzten Sitzung mitgenommen?
2. Welche Schritte möchten Sie konkret bis zu unserer nächsten Sitzung unternehmen?
3. Wie hat die Umsetzung des in der Sitzung besprochenen im Alltag funktioniert? Wo gab es Probleme?
4. Wo war Ihre Gefühlslage am heutigen Tag besonders schlecht, wo besonders gut?
5. Haben Sie heute alles erreicht, was Sie sich vorgenommen haben ? Was können Sie morgen besser machen?

Welche Vorteile bietet ein Online Coaching– / Therapietagebuch?

Es gibt unzählige Möglichkeiten ein Tagebuch zu führen, aber welche Vorteile bietet ein Online Tagebuch in der Psychotherapie und im Coaching?

Wenn Ihr Klient sein Tagebuch online führt hat er es immer dabei.
Heutzutage haben wir dank Laptop, Tablet, Smartphone und Internet jederzeit die Möglichkeit unser komplettes Tagebuch immer bei uns zu haben, ohne extra daran denken zu müssen.

Es kann somit niemals verloren gehen und ist auch auf Geschäftsreise oder im Urlaub immer bei uns.
Wir können uns jederzeit etwas darin notieren, wenn Erlebnisse frisch und ungefiltert erlebt wurden.

Über eine Software wie CleverMemo sind die Einträge in einem verschlüsselten und passwortgeschützten Bereich.
Mit einem Klick können Klienten Ihre Gedanken mit dem Coach oder Therapeuten teilen, was ungemein dabei hilft, die nächste Schritte effektiv zu planen.

Das Coaching und die Therapie werden so noch effizienter.

Zusammenfassung:

Ein ( Online ) Tagebuch als Coaching Tool oder Unterstützung einer Therapie hilft dem Klienten beim Lern- und Veränderungsprozess.
Besonders zwischen den Sitzungen ist es wichtig eine Möglichkeit zu haben Gedanken und Erkenntnisse zu formulieren.

Es ist die ideale Begleitung im Prozess: Dokumentiert Fortschritte, Schwächen und Erkenntnisse. Ein Tagebuch ist ein Tool, das dabei hilft die Kreativität zu fördern und Worte in Taten umzusetzen.

Es unterstützt dabei Klarheit zu schaffen, den Prozess zu organisieren und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Wenn es mit dem Coach oder Therapeuten geteilt wird, hilft es Hürden schneller zu erkennen und die nächsten Schritte im gemeinsamen Prozess zu planen und anzugehen

Ein Coaching und Therapietagebuch bringt nur Vorteile mit sich und die Integration in den bestehenden Prozess funktioniert spielend einfach. Probieren Sie es aus.