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Emotionsfokussierte Paartherapie (EFT) – Was ist das und wie funktioniert sie?

Kommunikationsprobleme, unausgesprochene Bedürfnisse, mangelnde Aufmerksamkeit, Angst vor Nähe oder Ablehnung. Die Gründe für Beziehungsprobleme und Krisen sind vielfältig. Die Emotionsfokussierte Paartherapie (EFT) ist ein Therapieansatz, der in den USA bereits weit verbreitet ist und auch im deutschsprachigen Raum immer mehr Verbreitung findet. Die Methode wurde von Sue Johnson und Leslie Greenberg entwickelt und ihr Ziel ist es, die emotionalen Bedürfnisse und Wünsche des Partners zu erkennen und besser darauf einzugehen. 

Durch das Erkennen und Verstehen der Emotionen des Gegenübers können negative Muster durchbrochen und eine tiefere Verbundenheit aufgebaut werden. EFT ist mittlerweile eine weit verbreitete und anerkannte Methode, die in immer mehr Beziehungscoachings und Paartherapien angewendet wird.

Was ist Emotionsfokussierte Paartherapie?

 

Bei der Emotionsfokussierten Paartherapie geht es im Kern geht es darum, dass Paare lernen, ihre Emotionen zu akzeptieren und sie bewusst zu erleben, zu verstehen und zu regulieren. Die Therapie basiert auf der Annahme, dass Beziehungen auf Emotionen aufbauen und dass ungelöste emotionale Konflikte eine der Hauptursachen für Beziehungsprobleme darstellen. Durch die Emotionsfokussierte Paartherapie sollen Paare ein tieferes Verständnis füreinander bekommen und emotionale Verbindungen aufbauen, die es ihnen ermöglichen, eng und liebevoll miteinander umzugehen. Dabei geht es unter anderem auch darum, in einer Beziehung liebevoll Grenzen zu setzen und sich selbst zu vertreten.

 

Emotionsfokussierte Paartherapie im Überblick

Die 3 Bereiche der EFT-Therapie – Sie hilft nicht nur bei Beziehungsproblemen

 

Die EFT-Therapie basiert auf der Annahme, dass negative Emotionen und Erfahrungen körperliche Blockaden verursachen und somit zu körperlichen und psychischen Beschwerden führen können. Es gibt drei Hauptbereiche der EFT-Therapie: Emotional Freedom Techniques (EFT), Thought Field Therapy (TFT) und Matrix Reimprinting. EFT bezieht sich auf das Klopfen von Akupressurpunkten, um negative Emotionen abzubauen. TFT nutzt ebenfalls Akupressurpunkte und verschiedene Techniken, um die Energie im Körper zu regulieren. Matrix Reimprinting konzentriert sich auf die Identifizierung und Überwindung von Traumata und negativen Erfahrungen aus der Vergangenheit. Durch die Integration dieser Bereiche können EFT-Therapeuten einen individuellen Ansatz für jede Person entwickeln, um Blockaden zu lösen und emotionale Freiheit zu erreichen.

 

Bei welchen Schwierigkeiten hilft Emotionsfokussierte Therapie ?

 

Emotionsfokussierte Therapie (EFT) ist eine effektive Form der psychotherapeutischen Intervention, die zur Behandlung von verschiedenen Problemen eingesetzt werden kann. EFT wurde speziell entwickelt, um Menschen zu helfen, ihre emotionalen Herausforderungen zu bewältigen und ihre zwischenmenschlichen Beziehungen zu verbessern. Sie dient also auch zur Stärkung der Resilienz.

Die Therapie kann bei verschiedenen Problemen wie Depression, Angst, Trauma, Essstörungen, Beziehungskrisen oder emotionaler Dysregulation eingesetzt werden. Im Rahmen der EFT wird dem Klienten bei der Emotionsregulation geholfen. Sie dient also dazu zu lernen, eigene Emotionen besser auszudrücken und zu regulieren. Dabei wird auf eine achtsame Interaktion zwischen Klient und Therapeut Wert gelegt. Empirische Studien belegen die Wirksamkeit der EFT bei einer Vielzahl von psychischen Störungen und machen sie zu einer vielversprechenden Therapieform.

 

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Grenzen der Emotionsfokussierten Paartherapie

 

Die Emotionsfokussierte Paartherapie hat auch ihre Grenzen. Insbesondere bei Beziehungskrisen, die auf tieferliegende individuelle Traumata oder psychische Störungen zurückzuführen sind. Wenn nur einer der Partner emotional nicht zugänglich oder traumatisiert ist, kann die Therapie ins Stocken geraten. Auch sind Paare mit einer hohen Konfliktbereitschaft möglicherweise nicht die besten Kandidaten für diese Art der Therapie. Ein weiterer Faktor ist die Dauer der Therapie, da sie oft eine längere Behandlungszeit erfordert und somit kostspieliger sein kann.

 

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Vorgehen in der Emotionsfokussierten Paartherapie – EFT für Paare

 

In der Emotionsfokussierten Paartherapie steht die Bearbeitung und Bewältigung von negativen Emotionen im Vordergrund. Der Therapeut hilft den Partnern dabei, ihre Emotionen bewusster wahrzunehmen und auszudrücken, um Missverständnisse und Eskalationen zu vermeiden. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis füreinander zu entwickeln und eine sicherere Bindung aufzubauen. Hierfür werden bestimmte Techniken wie die Verwendung von Meta-Emotionen, das Expressing-Listening-Dialogue und die Emotionsfokussierte Imaginationsübung eingesetzt. Der Ablauf der Therapie ist dabei in verschiedene Phasen unterteilt, in denen die Partner nacheinander dazu angeleitet werden, ihre individuellen Emotionen und Bedürfnisse zu erkennen und zu kommunizieren.

 

Die Schriftlichkeit als wichtiges Hilfsmittel beim Erkennen und Ausdrücken von Emotionen

 

Das Aufschreiben und klare Formulieren der eigenen Emotionen und Gefühle hat sich ind er Praxis als besonders hilfreich herausgestellt. Sie fördert die Achtsamkeit und regt Klienten dazu an, ihre Emotionen möglichst treffend und präzise zu formulieren. Darüber hinaus ist das Schreiben ein hilfreiches Mittel, um Gefühle und Emotionen erst einmal bewusst zu erkennen und sie im Anschluss erfolgreich zu verarbeiten.

Ganz gleich, ob es sich um positive oder negative Gefühle handelt, das Aufschreiben der Gedanken und Emotionen kann dabei helfen, Klarheit zu gewinnen und sich besser zu fühlen. Die Begleitung der Klienten über CleverMemo ermöglicht das Schreiben eines Gefühlstagebuchs und die bequeme Beantwortung von Fragebögen und anderen Paatherapie-Übungen. Dabei gibt der gemeinsame Beratungsverlauf dem Paartherapeuten oder Coach einen Einblick in die Gefühlswelt, der in den reinen Sitzungen verborgen bliebe. Zusätzlich bietet der Verlauf jederzeit die Möglichkeit zur Reflexion.

 

Fazit Emotionsfokussierte Paartherapie

 

Die Emotionsfokussierte Paartherapie ist eine vielversprechende Therapiemethode, die sich auf die Bedeutung von Emotionen in der Beziehung konzentriert. Bei dieser Art der Therapie wird darauf geachtet, dass beide Partner lernen, ihre Emotionen zu identifizieren und angemessen auszudrücken. Kommunikation ist hier also auch ein Schlüsselwort. Die Therapie zielt darauf ab, dass das Paar lernt, seine emotionalen Bedürfnisse zu erkennen und diese in der Partnerschaft zu erfüllen. Die Emotionsfokussierte Paartherapie erfordert ein hohes Maß an Offenheit und Vertrauen zwischen den Partnern und kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Nichtsdestotrotz ist diese Art der Therapie eine effektive Möglichkeit, um Beziehungsprobleme zu lösen und eine glücklichere und erfüllendere Partnerschaft aufzubauen.

 

Hier finden Sie 14 praxiserprobte Tools und Übungen für Paartherapie, Paarberatung und zur Selbsthilfe für die Überwindung von Beziehungskrisen.

 

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