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Selbstreflexion ist die Kunst sein eigenes Denken, Fühlen und Handeln ehrlich und kritisch zu hinterfragen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

Wir gewinnen dabei wertvolle Erkenntnisse, die wir nur auf diesem Weg bekommen können. Das Resultat ist ein Leben voller Zufriedenheit und nachhaltigem Erfolg.

In diesem Artikel erfahren Sie, was Selbstreflexion ist, weshalb sie so wertvoll ist und welche Fragen, Methoden und Übungen dabei helfen, die Reflexionsfähigkeit zu trainieren.

 

Was ist Selbstreflexion?

 

Als Selbstreflexion bezeichnen wir die bewusste Betrachtung von Gedanken, Gefühlen und Handlungen, mit dem Ziel daraus etwas für die Zukunft zu lernen.

Die meisten Menschen sind in unserer schnelllebigen Zeit so sehr auf die Außenwelt fokussiert, dass sie vollkommen aus dem Blick verlieren, was in ihrem Innern vor sich geht. Selbstreflexion schärft diesen Blick nach Innen und ist der Schlüssel für mehr Erfolg und Zufriedenheit im Leben.

 

Viele Menschen sind unzufrieden, fühlen sich unwohl und haben irgendwie das Gefühl festzustecken. Es geht nicht so recht vorwärts und man kommt sich vor wie in einem Hamsterrad. Man fragt sich, was falsch läuft, aber kommt auf keine Lösung.

Selbstreflexion gibt uns die Chance, im Trubel des Alltags den Pause-Knopf zu drücken. Sie erlaubt uns innezuhalten, uns Beobachtungen und Erfahrungen bewusst zu machen, sie einzuordnen und zu interpretieren.

Aus dem Ergebnis dieses Prozesses können wir für unserer zukünftiges Denk- und Handlungsweisen lernen. Regelmäßige Selbstreflexion lässt sich gezielt trainieren und es ist einfacher als vielleicht vermutet. Im weiteren Verlauf gehen wir näher darauf ein, wie das gelingt.

 

Deshalb ist Selbstreflexion so wertvoll – Zwei Studien veranschaulichen den Nutzen

 

Zwei Studien belegen eindrucksvoll, wie die Selbstreflexion kontinuierliches Wachstum und Zufriedenheit erhöht:

Mitarbeiter eines Callcenters, die lediglich 15 Minuten täglich damit verbracht haben, über Ihre Erfahrungen zu reflektieren, waren nach nur 10 Tagen um 23 % erfolgreicher als die Kollegen, die nicht reflektiert haben.

Eine weitere Studie mit britischen Pendlern ergab ein ähnliches Ergebnis. Diejenigen, die dazu aufgefordert wurden, ihren Arbeitsweg zu nutzen, um über ihren Tag nachzudenken und diesen zu planen, waren glücklicher, produktiver und weniger ausgebrannt als die Teilnehmer, die nicht reflektiert haben.

 

Selbstreflexion und Reflexionsfähigkeit? Eine Definition

 

Selbstreflexion ist Fähigkeit eigene Gedanken, Gefühle und Handlungen bewusst zu betrachten, hinterfragen und analysieren. Das Ziel ist es, aus den daraus gewonnenen Erkenntnissen etwas für die Zukunft zu lernen. Wir können uns dabei selbst als Individuum hinterfragen, aber auch als Teil eines Systems, zum Beispiel als Teil der Familie, Partnerschaft oder im Beruf.

Selbstreflexion ohne daraus die notwendigen Schlüsse und konkreten Handlungsschritte abzuleiten ist jedoch nur die halbe Miete. So sollte im Idealfall nach jeder Reflexion die Frage gestellt werden:

 

Was kann ich daraus lernen und wie kann ich diese Erkenntnisse konkret in der Zukunft umsetzen?

 

Das ist die Basis, um tatsächlich durch die Selbstreflexion zu wachsen. Ansonsten bleibt es bei interessanten Gedanken und Einsichten, die aber leider nicht in entsprechende Taten münden.

Wenn Selbstreflexion so wichtig und wertvoll ist: Wieso macht es dann nicht jeder?

 

Reflexionsfähigkeit trainieren – Viele Menschen wissen nicht, wie.

 

Erfolgreich reflektieren beinhaltet mehr als die einfache Beantwortung von zwei oder drei Fragen, die einen zum Nachdenken bringen. Einigen Menschen fällt es schwer, sich auf den Reflexionsprozess voll und ganz einzulassen. Bei der Selbstreflexion geht es vor allem um Entschleunigung.

Das bedeutet, das Tempo aus dem Alltag herauszunehmen und aus der Perspektive eines neutralen Beobachters auf die eigenen Gedanken, Gefühle und Handlungen zu blicken. Ein Schuss Neugier und Ergebnisoffenheit helfen dabei ungemein.

Der Prozess der Selbstreflexion kann zu ungeheuer wertvollen Erkenntnissen und Aha-Erlebnissen führen – aber er kann auch zu Unbehagen, Verletzlichkeit, Abwehrhaltung und Irritationen.

 

Selbstreflexion zeigt die eigenen Schwächen und Fehler auf

 

Im Prozess der Selbstreflexion werden uns eigene Fehler und Schwächen bewusst. Uns wird klar, wo wir eventuell eine falsche Entscheidung getroffen haben oder nicht optimal reagiert haben. Das ist eigentlich gut und gibt uns die Möglichkeit, aus diesen Dingen zu lernen. Einige Menschen neigen jedoch dazu, solche Fehler abzutun und lieber nicht hinzusehen.

In diesem Fall wird es schwer, mithilfe der Selbstreflexion zu wachsen und sich zu verbessern. Schonungslose Ehrlichkeit ist für einige Menschen ungewohnt, kann aber über die Zeit gelernt werden, was für eine ungeheure Befreiung sorgt.

 

Die Ergebnisse der Selbstreflexion sind nicht immer sofort erkennbar

 

Selbstreflexion ist ein Prozess. Unsere moderne Gesellschaft ist es gewohnt, direkt für ihren Aufwand belohnt zu werden. Die tatsächlichen Früchte der Selbstreflexion lassen sich nicht immer sofort ernten. Zwar kann der ein oder andere Aha-Moment direkt im Anschluss wunderbare Erkenntnisse und Ergebnisse auslösen, aber in der Regel zeigen sich die Resultate der regelmäßigen Selbstreflexion eher Schritt für Schritt, dafür aber nachhaltig!


Was sind die Vorteile der Selbstreflexion?

Selbstreflexion hilft dabei…

 

 

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Selbstreflexion lernen – aber richtig! Mit diesen 6 Tipps und Methoden gelingt es

 

Für Menschen, die bisher eher wenig Erfahrung mit Selbstreflexion haben, gibt es einige Tipps, um den Prozess so erfolgversprechend wie möglich zu machen.

 

1 – Mein Thema finden

 

Finden Sie heraus, worüber Sie reflektieren möchten. Bevor Sie sich der großen Frage „Wer bin ich?“ widmen, fangen Sie lieber kleiner an und arbeiten sich hoch. Was beschäftigt Sie zurzeit? Gab es ein bestimmtes Erlebnis oder eine Erfahrung, die Sie im Nachhinein gerne näher betrachten würden?

 

2 – Der richtige Ort und die passende Zeit

 

Notieren Sie sich einen Termin in Ihrem Kalender, der Ihnen erlaubt, sich voll und ganz auf Ihre Selbstreflexion zu konzentrieren. Keine Ablenkungen, kein Stress und kein Zeitdruck. Ziehen Sie sich an einen ruhigen Ort zurück, an dem Sie alleine sind.

 

3 – Klein anfangen – 15 Minuten Selbstreflexion genügen zu Beginn

 

Überfordern Sie sich nicht mit dem Vorhaben, direkt eine Stunde zu reflektieren. 10 bis 15 Minuten sind für den Anfang vollkommen ausreichend. Je mehr Sie in die Übung kommen, desto leichter wird es Ihnen fallen.

 

4 – Schriftlichkeit ordnet Gedanken und schärft den Fokus

 

Das Aufschreiben der eigenen Gedanken und Eindrücke hilft, diese zu ordnen. Es fällt Ihnen leichter wiederkehrende Muster, Themen und Gedanken zu erkennen. Wir erinnern uns wesentlich leichter an Dinge, wenn wir sie schriftlich notieren, außerdem fördert das Schreiben die Kreativität und ermöglicht uns daher häufig zusätzliche Blickwinkel auf die Dinge. Die Schriftlichkeit schärft zudem unseren Fokus.

 

5 – Wiederholung / Nachvollziehbarkeit / Ordnung

 

Das Aufschreiben unserer Gedanken und Erkenntnisse (beispielsweise in CleverMemo) gibt uns die Möglichkeit uns die Dinge immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Gedanken lassen sich auch nach Wochen leicht nachvollziehen, wenn sie geordnet notiert wurden.

Das wiederholte durchlesen unserer Selbstreflexion nach einiger Zeit, gibt uns weitere Perspektiven. Besonders hilfreich ist es, wenn wir die Gedanken mit einer weiteren Person, wie zum Beispiel einem Coach, Berater oder Therapeuten teilen. Das gibt uns die Möglichkeit einer weiteren neutralen Perspektive.

 

6 – Keine Reflexion ohne Aktion – No Reflection without action

 

Wie bereits erwähnt ist Selbstreflexion ohne die daraus resultierenden Schlüsse und Aktionen nur die halbe Miete. Aus diesem Grund sollten wir uns nach jeder Reflexion – egal zu welchem Thema – die Frage stellen, was wir aus diesen Erkenntnissen lernen können? Wie können wir das Gelernte konkret in unseren Alltag integrieren? Je genauer die Schritte geplant werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Umsetzung gelingt. Deshalb gilt: No Reflection without action (plan)

 

Selbstreflexion: Übungen, Vorlagen und Fragebögen, um die Reflexionsfähigkeit zu trainieren

 

Das Toolset Selbstreflexion enthält zahlreiche verschiedene Fragebögen, die nicht notwendigerweise in einer bestimmten Reihenfolge abgearbeitet werden müssen.

Neben den generellen Reflexionen, wie Tages-, Wochen-, Monats- und Jahresreflexion finden Sie einige thematisch sortierte Selbstreflexions-Übungen, die Sie je nach Bedarf machen können.

Dazu zählen die Jobreflexion, die Reflexion der familiären Situation, Partnerschaft oder auch die Selbstreflexion aus überstandenen Krisen, Erfolgen, aber auch Fehlern. Hier erfahren Sie mehr.

 

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