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In diesem Artikel erfahren Sie, was mangelndes Selbstwertgefühl mit Perfektionismus zu tun hat und weshalb ein gesundes und starkes Selbstwertgefühl die beste Therapie für zwanghaften Perfektionismus ist.

Ein mangelndes, geringes oder falsch verstandenes Selbstwertgefühl ist einer der Hauptauslöser für Perfektionismus. Da Perfektionismus in unserer Gesellschaft häufig als etwas Positives und Erstrebenswertes gesehen wird, erkennen viele Perfektionisten gar nicht, welche negativen Einfluss das perfektionistische Verhalten auf ihr Leben hat.

 

Perfektionismus sorgt unter anderem dafür, dass wir

 

  • Aufgaben immer wieder aufschieben, weil wir befürchten, sie nicht perfekt zu lösen.
  • das Gefühl haben, alles perfekt machen zu müssen und uns bei Fehlern verteufeln.
  • unser eigenes Verhalten überkritisch bewerten.
  • alles tun, um anderen keine Angriffsfläche für Kritik oder Spott zu bieten.
  • Schwierigkeiten haben, uns zu entscheiden, aus Angst, die falsche Wahl zu treffen.
  • unsere Handlungen an die Erwartungen und möglichen Reaktionen unseres Umfelds anpassen.
  • uns innerlich getrieben fühlen, immer mehr zu tun und gefühlt nie am Ziel ankommen.

 

Je stärker und stabiler unser Selbstwertgefühl ist, desto weniger Angriffsfläche hat unser innerer Perfektionist.

Mit Selbstwert bezeichnen wir den Wert, den wir uns selbst zuschreiben. Das Selbstwertgefühl ist das Gefühl für den eigenen Wert und nicht zu verwechseln mit Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein.

 

Wie bewerten wir uns selbst?

Orientieren wir uns bei der Bewertung nach Vorbildern und Maßstäben, die uns seit unserer Kindheit durch die Erziehung, Gesellschaft und Medien mitgegeben wurden? Und da, obwohl diese vielleicht gar nichts oder nur wenig mit unserer Persönlichkeit zu tun haben?

Oder sind wir getrieben von der generellen Angst nicht zu genügen und machen unseren Wert deshalb an überzogenen Standards und Ansprüchen fest.

Bei beiden Gruppen ist es der mangelnde Selbstwert, der diese Menschen durch ihre unverhandelbaren Standards und Ansprüche, in ungesunde und perfektionistische Verhaltensweisen treibt. Das Trainieren der Selbstreflexion gibt uns hier wertvolle Erkenntnisse und Antworten auf oben stehende Fragen.

 

Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein stärken? Mit diesem Toolset gelingt es Schritt für Schritt

 

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Ein starkes Selbstwertgefühl sorgt für innere Zufriedenheit

 

Menschen, die Ihre eigenen Qualitäten kennen und ein gesundes Selbstwertgefühl besitzen, sind weitaus weniger anfällig dafür. Sie haben die Fähigkeit sich selbst mit all Ihren Stärken und Schwächen anzunehmen und zu schätzen. Ihr Selbstwert gründet auf einer breiteren Basis, die aus der Kombination verschiedenster Qualitäten besteht.

Der Perfektionist hingegen bemisst seinen Selbstwert nahezu ausschließlich am Erreichen seiner unflexiblen Standards, unrealistischen Erwartungshaltung und selbstauferlegten Regeln, sowie Ziele. Das hat oftmals mit einem gesunden Streben nach Exzellenz und Perfektion nichts mehr zu tun.

 

Aus diesem Grund ist es für diese Menschen besonders hilfreich, den eigenen Radius, Tätigkeits- und Interessenbereich zu erweitern. Dadurch wird die Basis für das Erfahren des eigenen Selbstwerts vergrößert. Der Selbstwert wird nicht mehr nur an wenigen Lebensbereichen, wie zum Beispiel der beruflichen Karriere festgemacht. Stattdessen lernt die Person im Idealfall die einzigartige Kombination all seiner Talente, Fähigkeiten, Kompetenzen und Charaktereigenschaften zu schätzen.

Es wird in der Folge wesentlich leichter, Schwächen in einzelnen Teilbereichen mit einem Lächeln hinzunehmen. Denn diese werden durch Stärken in anderen Bereichen ausgeglichen.

 

Man erkennt außerdem, dass diese sogenannten Schwächen und auch gelegentliches Scheitern nichts mit dem Wert der eigenen Person als Ganzes zu tun haben. Die eigene Fehlerhaftigkeit wird dadurch eher als normal und menschlich empfunden.

Eine exzellente Therapie um den eigenen Perfektionismus abzulegen ist es deshalb, sich selbst in seiner gesamten Persönlichkeit besser kennenzulernen und zu lernen, den Selbstwert nicht mehr ausschließlich an einzelnen Faktoren oder Lebensbereichen festzumachen.

Im“Perfektionismus ablegen”-Toolset finden Sie eine Übung, mit der Sie sich bewusst werden, woran Sie Ihren Selbstwert bislang festmachen. Falls Sie dabei feststellen, dass die Bewertung eher eindimensional ist, haben Sie die Möglichkeit weitere Bereiche Ihres Lebens zu identifizieren, an denen Sie arbeiten möchten, um ein stärkeres und ausgewogeneres Selbstwertgefühl zu entwickeln.

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