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Beziehungsprobleme lösen & Beziehungskrise meistern – So gelingt es in vier Schritten

 

Selbst in der glücklichsten und stabilsten Beziehung kommt es immer wieder zu Konflikten oder Problemen. In einer gefestigten Partnerschaft sind diese auch häufig schnell wieder aus der Welt geschafft. Überstandene Krisen können sogar dafür sorgen, dass Paar gemeinsam wächst. Künftigen Problemen kann dann oft mit wesentlich mehr Gelassenheit entgegengeblickt werden.

Beziehungsprobleme sind vielfältig und es gibt verschiedene Arten, Konflikte und Beziehungskrisen erfolgreich zu meistern.

Drei Arten, auf die man Beziehungsprobleme lösen kann:

 

Akzeptieren:

In diesem Fall entscheiden sich beide Partner, die Situation so wie Sie ist anzunehmen und bewusst zu akzeptieren.

 

Verlassen der Situation:

Falls keine Lösung für das Problem in Sicht ist oder die Kluft zwischen den Partnern zu groß geworden ist, bleibt nur eine Trennung. Das ist dann der Fall, wenn beide eine unumstößliche Meinung haben und nicht bereit sind, davon abzuweichen. Der Kinderwunsch oder das Thema Auswandern sind hier klassische Beispiele.

 

Den Konflikt gemeinsam lösen und etwas verändern:

Das kann bedeuten, dass beide Partner einen Kompromiss schließen oder Wege zu finden, mit der abweichenden Meinung des Partners künftig umzugehen. Die Kommunikation spielt beim Lösen von Beziehungsproblemen eine entscheidende Rolle.

 


 

Beziehungsstreit lösen – Was ist besonders wichtig?

 

Die wichtigste Voraussetzung beim Lösen von Beziehungsproblemen ist zuerst die Bereitschaft beider Partner. Die Gespräche und Lösungsfindung sollten an einem Ort stattfinden, an dem sich beide wohlfühlen. Während für einige die gemütliche Couch mit einem Glas Wein ideal ist, gelingt es anderen besser, sich bei einem Spaziergang in der Natur voll und ganz auf das Thema einzulassen.

Der Faktor Zeit ist ebenfalls besonders wichtig. Einigen Sie sich auf einen Zeitpunkt, an dem sich Sie ungestört und ohne Zeitdruck auf Ihren Partner und die Situation konzentrieren können. Schalten Sie das Handy aus. Unterbrechen Sie den Partner nicht und hören Sie aufmerksam zu.

Bevor es also an die eigentliche Problemlösung geht, sollten beide einen passenden Rahmen finden.

 

Beziehungskrise meistern: Kommunikation ist der magische Schlüssel

 

Neben dem passenden Rahmen spielt die Kommunikation die wichtigste Rolle in jeder gesunden und glücklichen Beziehung. Viele Menschen erwarten, dass ihnen der Partner ihre Gefühle und Wünsche von den Lippen abliest. Doch bloße Anspielungen oder verschlüsselte Unmutsbekundungen führen oft zu Missverständnissen oder werden vom Partner gar nicht wahrgenommen. Über die Zeit staut sich dann immer mehr Unzufriedenheit und Ärger auf, bis es aus einer der beiden explodiert.

Versuchen Sie offen und direkt mit Ihrem Partner zu kommunizieren. Ganz egal, ob es um die gemeinsam verbrachte Zeit, um Gefühle, Bedürfnisse, Eifersucht oder Wünsche geht. Sprechen Sie die Dinge an und unterbreiten Sie direkt die ein oder andere Idee, wie man die Dinge ändern könnte.

 

Tipp: Beginnen Sie Ihre Formulierungen mit „Ich“

 

Genau wie beim Grenzen setzen in einer Beziehung kommt es auch bei der Problemlösung nicht darauf an, was man sagt, sondern wie man es sagt. Nutzen Sie im Gespräch mit dem Partner Formulierungen, wie „Ich fühle“ oder „Ich wünsche mir“, statt den Partner mit Sätzen wie, „Du machst immer“ oder „Du machst nie“ zu konfrontieren.

Das bringt Ihr Gegenüber sofort in eine defensive Position, aus der er sich direkt verteidigen möchte. Dann wird es schwierig, das Gespräch wieder auf eine produktive und lösungsorientierte Ebene zu bringen. Versuchen Sie, das Problem aus Ihrer Sicht bestehende Problem in einem freundlichen und nicht in einem vorwurfsvollen Ton zu beschreiben.

 

Einige positive Beispiele:

Ich habe mich wirklich ____ gefühlt, als das passiert ist.
Ich fühle mich ___, wenn du
Wenn ich mich wie ___ fühle

 

Eher kontraproduktiv wirken jedoch Sätze wie:

Ich weiß, dass du ___
Du bist immer ___ zu mir oder auf mich
Du hast mich ___

 

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Beziehungsprobleme lösen & Beziehungskrisen meistern in 4 Schritten

 

1) Das Problem identifizieren

 

Der erste Schritt ist, dass sich beide Parteien über das Problem im Klaren sind. Was dem einen Partner häufig schon seit Wochen oder gar Monaten im Magen liegt, ist dem anderen vielleicht oft noch gar nicht bewusst. Beide Partner sollten sich also bewusst sein, worum es konkret geht und welches Problem Sie aus der Welt schaffen wollen.

 

Typische Beziehungsprobleme und Konfliktherde sind:

 

  • Finanzielle Probleme:
  • Bestimmte Eigenheiten des Partners, die einem auf die Nerven gehen
  • Sexuelle Probleme
  • Kindererziehung
  • Beziehungsprobleme wegen der Familie
  • Eifersucht
  • Schwierigkeiten Grenzen zu setzen
  • Streitigkeiten über den Job und die Work-Life Balance
  • Schwiegereltern oder Freunde
  • Aufgaben im Haushalt
  • Werte, Prioritäten und Ziele im Leben
  • Mangelnde Kommunikation:
  • Mangelnde Zuwendung
  • Fehlender Abstand

 

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2) Ziel definieren – Was möchten wir erreichen?

 

Im nächsten Schritt ist es an der Zeit, ein konkretes und erreichbares Ziel zu bestimmen. Dazu eignet sich besonders die SMART Methode. Durch Sie gelingt es ein spezifisches, messbares, attraktives, realistisches und terminiertes Ziel zu finden.

Besonders wichtig ist, dass beide Partner das gleiche Ziel verfolgen und an einem Strang ziehen. Nur dann gelingt es durch Teamwork das gemeinsame Ziel zu erreichen.

Hilfreiche Fragen zur Zielfindung:

  • Was möchten wir erreichen?
  • Wie fühlt es sich an, wenn das aktuelle Problem nicht mehr da ist?

Tipp: Hier lernen Sie mehr über die 17 wichtigsten Fragetechniken und Frageformen

 

3) Der Lösungsplan – Der Masterplan, um den Beziehungsstreit zu lösen

 

Sobald das Problem benannt ist und sich beide auf ein gemeinsames Ziel geeinigt haben, geht es an die Planung zur Umsetzung. Wie lässt sich das Problem am besten aus der Welt schaffen? Welche konkreten Schritte und Veränderungen sind auf dem Weg notwendig? Wer ist für welchen Teil verantwortlich und wie kann vielleicht der andere dabei unterstützend zur Seite stehen?

 

4) Die Umsetzung – Erfolge feiern und Dranbleiben

 

Der gemeinsame Plan ist nur dann wertvoll, wenn er auch im Alltag umgesetzt wird. Das ist sicherlich der anspruchsvollste Teil der Problemlösung. Es geht von der Theorie in die Praxis.

Dabei ist es wichtig, am Ball zu bleiben und einander so gut es geht zu unterstützen. Denn gemeinsam gelingt es besser, die Meilensteine auf dem Weg zum definierten Ziel zu gehen.

Hier können ein Tagebuch oder eine regelmäßige Reflexion Wunder wirken, denn sie zeigen Fortschritte besonders gut auf. Selbst der ein oder andere Stolperstein wird so bewusst wahrgenommen und kann sofort aus dem Weg geräumt werden.

Alternativ können Sie auch ein wöchentliches Gespräch vereinbaren, indem Sie gemeinsam darüber reden, was besonders gut funktioniert hat und wo vielleicht noch Verbesserungspotential liegt.

 

Das Beziehungsproblem ist gelöst – Was nun?

 

Sobald es Ihnen (hoffentlich) gelungen ist, das Problem zu lösen, können Sie die Erfahrung nutzen, um gemeinsam zu wachsen. Jede gemeisterte Beziehungskrise ist auch gleichzeitig eine Chance zur Weiterentwicklung. Analysieren Sie gemeinsam, wie Sie die Krise überwunden haben und was Sie daraus vielleicht für andere Bereiche Ihrer Beziehung mitnehmen können.

Falls Sie bei der Problemlösung bestimmte Gewohnheiten etabliert haben, die sich als wertvoll herausgestellt haben, können Sie diese direkt beibehalten. Das kann beispielsweise das fest vereinbarte wöchentliche Gespräch sein, in dem jeder über die Herausforderungen seiner Woche berichtet.

 

Hier finden Sie 14 praxiserprobte Tools und Übungen für Paartherapie, Paarberatung und zur Selbsthilfe für die Überwindung von Beziehungskrisen. Darunter finden Sie auch 3 Übungen, die speziell für das Lösungen von Beziehungsproblemen entwickelt wurden:

 

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