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Emotionsregulation – Gefühle und Emotionen verstehen, kontrollieren und meistern!

 

Emotionsregulation bedeutet, die eigenen Gefühle und Emotionen bewusst wahrzunehmen und zu kontrollieren.

Emotionen und Gefühle machen unser Leben vielseitig und aufregend. Sie sind ein fester Bestandteil unseres Alltags, beeinflussen unsere Handlungen, Entscheidungen und Beziehungen.

Wir erleben Gefühle und Emotionen komplett unterschiedlich. Sie können uns aufwühlen, stressen und überfordern. Auf der anderen Seite können sie uns motivieren, inspirieren, entspannen und beglücken. Unsere Emotionen können uns lähmen oder zu Affekthandlungen verleiten, aber auch dafür sorgen, dass wir Dinge anpacken und unsere Ziele erreichen.

Viele Menschen sind sich ihrer Emotionen nicht bewusst und werden sozusagen blind von ihnen gesteuert. Wenn es uns jedoch gelingt, unsere Emotionen besser wahrzunehmen, zu verstehen und sogar bewusst einzusetzen, dann sind sie eine ungeheuer wertvolle Ressource. Ziel ist es also, die eigenen Emotionen zu meistern und nicht von ihnen beherrscht zu werden.

 

Was versteht man unter Emotionen?

Der Unterschied zwischen Gefühlen und Emotionen

 

Emotionen sind eine subjektive Reaktion auf etwas Beobachtetes oder Erfahrenes. Gedanken, Erinnerungen, Gerüche, Geschmäcker, das Verhalten oder die Worte anderer oder die Beobachtung objektiver Ereignisse oder Umstände können Gefühle der Anziehung, der Abneigung, der Angst, der Unsicherheit, der Traurigkeit, der Einsamkeit, des Verlangens, des Vertrauens, des Glücks, der Sicherheit, des Wohlbefindens, des Mitgefühls oder andere emotionale Reaktionen hervorrufen.

Emotionen sind also der Ausdruck von Gefühlen. Jeder Emotion liegt ein Gefühl zugrunde. Emotionale Stabilität und Reife bilden eine wichtige Grundlage für ein zufriedenes Leben und geistiges Wachstum.


Was ist Emotionsregulation? (Eine kurze Definition)

 

Als Emotionsregulation werden alle Prozesse bezeichnet, bei denen Menschen versuchen, die Art, die Intensität oder die Dauer ihrer Emotionen in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen. Die Grundlage dafür ist, die eigenen Gefühle und Emotionen bewusst wahrzunehmen und zu erleben. Erst dann kann Einfluss auf die Dauer und Intensität der Emotionen genommen werden. Das stärkt die emotionale Intelligenz und Resilienz.

 

Was bedeutet es, seine Emotionen und Gefühle zu beherrschen? Und was gehört zur Emotionsregulation?

 

Sind Sie bereits Meister Ihrer Emotionen oder werden Sie doch eher von ihnen getrieben und eingenommen?

 

Menschen, die ihre Emotionen im Griff haben, nutzen sie als wertvolle Impulse und Ratgeber. Sie sind sich im Klaren darüber, welche Botschaft ihnen das jeweilige Gefühl mitteilen möchte. Außerdem können sie Emotionen zielgerichtet einsetzen, um bestimmte Dinge zu erreichen.

Jede Emotion und jedes Gefühl hält eine Botschaft für uns bereit. Deshalb sollten wir versuchen, keine Emotion und kein Gefühl auszuschließen oder zu unterdrücken. Es ist die Vielzahl an Emotionen, die das Leben ausmacht.

Wenn es uns gelingt, unsere Gefühle und Emotionen zuzulassen, anzunehmen und ihre enthaltene Botschaft zu verstehen, dann kann es uns auch gelingen, sie als ein Instrument des bewussten Ausdrucks und auch als Signalgeber zu beherrschen und einzusetzen. Deshalb ist der erste Schritt zu akzeptieren und sich bewusst dafür zu entscheiden, dass jede Emotion ihre Daseinsberechtigung hat.

 

Emotionsregulation – Im ersten Schritt Gefühle und Emotionen achtsam und wertungsfrei wahrnehmen

 

Wir alle kennen eigentlich hilfreich gemeinte Sprüche wie „Sei nicht traurig“ oder „Hab keine Angst“. Viele davon haben sich so als Glaubenssätze in unser Gedächtnis gebrannt, dass wir der Meinung sind, bestimmte Gefühle und Emotionen dürfen einfach nicht sein. Das führt häufig dazu, dass wir einige von ihnen bewusst oder unbewusst unterdrücken, verdrängen, betäuben oder nicht wahrhaben wollen.

Viel hilfreicher ist es jedoch, all unsere Emotionen und somit auch die unangenehmen, bewusst wahrzunehmen und zu akzeptieren. Im ersten Schritt ist es empfehlenswert, sich mit seinen Gefühlen und Emotionen, offen und wertungsfrei auseinanderzusetzen.

Das gelingt am besten, indem wir sie achtsam wahrnehmen und uns bewusst machen, was wir gerade fühlen und welche konkreten Auswirkungen das auf uns hat. Im Toolset “Emotionen meistern” finden Sie die passenden Übungen, wie beispielsweise die Vorlage für ein Emotions-Tagebuch.

 

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Emotionsregulation: Auslöser für Gefühle und Emotionen identifizieren

 

Jede Emotion und jedes Gefühl hat einen bestimmten Auslöser. Dieser kann klein und vermeintlich unbedeutend sein, wie beispielsweise das Hören einer Nachricht oder Geschichte oder groß und bedeutend, wie zum Beispiel eine Trennung oder ein Todesfall in der Familie.

Der Auslöser kann in uns liegen, also beispielsweise ein Gedanke, eine Erinnerung oder ein mentales Bild sein. Externe Auslöser können bestimmte Personen, Plätze, Ereignisse, Situationen oder auch nur ein einziges Wort von einer anderen Person sein. Selbst Gerüche und Geschmäcker können bestimmte Emotionen in uns auslösen.

Durch den Auslöser entsteht dann eine Art Kettenreaktion: Er führt von einem Gefühl zu einem Glaubenssatz und dadurch zu einer Emotion (Reaktion). Die Emotion ist also der Ausdruck des Gefühls.

 

Wir sehen beispielsweise nach Feierabend den verpassten Anruf unseres Chefs auf dem Display. Sofort kommt der Gedanke, ob man eventuell etwas vergessen oder falsch gemacht hat. „Ich habe bestimmt schon wieder vergessen, eine wichtige Mail zu schicken! (Glaubenssatz).

Das Gefühl von Nervosität und Unsicherheit kommt auf. Gerade waren wir noch entspannt und haben uns zu Abschluss des Tages auf das Lesen eines guten Buches gefreut. Doch von jetzt auf gleich hat dieser Auslöser dazu geführt, dass wir uns gestresst fühlen oder ein schlechtes Gewissen haben. Wir greifen zum Laptop und prüfen, ob alles in Ordnung ist. Menschen, die zu Verdrängung neigen, legen das Handy eher weg und beruhigen sich mit dem Satz, dass es schon nicht so schlimm sein wird.

 

Auf den Auslöser folgt also immer eine Reaktion unsererseits. Das kann eine Handlung sein, ein Vermeidungsverhalten oder bei negativen Emotionen auch eine Flucht aus der Situation. Das wiederum bringt kurzfristige und langfristige Konsequenzen mit sich. So ist das Vermeidungsverhalten bei negativen Gefühlen beispielsweise eine schnelle Lösung, um der Emotion zu entkommen. Langfristig verstärkt sich das Problem dadurch jedoch oftmals.

 

Warum ist Emotionsregulation so wichtig? Schluss mit dem Autopilot-Modus

 

Menschen, die unbewusst von ihren Emotionen geleitet werden, handeln häufig im Autopilot-Modus. Wie ein Stier, der ein rotes Tuch vorgesetzt bekommt, rennen sie bei bestimmten Auslösern quasi blind los und werden von ihren Emotionen und Gefühlen zu unüberlegten Handlungen getrieben.

Um nicht blind von einmal gemachten und abgespeicherten Erfahrungen gesteuert zu werden, ist es also wichtig, die eigenen Emotionen zu beherrschen. Erst dann können wir sie als Werkzeug zum Erkenntnisgewinn und zur bewussten Gestaltung unseres Lebens nutzen.

Die praxiserprobten Tools und Übungen im “Emotionen meistern” Toolset helfen dabei! Wir wünschen viel Erfolg!

 

 

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