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Selbstdisziplin bedeutet seine Vorhaben umzusetzen, ohne sich von Unlust, Herausforderungen, Verlockungen und anderen Einflüssen davon abhalten zu lassen.

Viele kennen den alltäglichen Konflikt zwischen dem Wunsch, gesund zu essen, und den Verlockungen von Fast Food und süßen Leckereien. Nach einem langen Arbeitstag fühlen wir uns oft gestresst und erschöpft. In solchen Momenten ist es viel einfacher, sich eine Pizza zu bestellen, anstatt selbst zu kochen. Die Versuchung ist einfach zu groß und der innere Schweinehund behält häufig die Oberhand.

 

Doch warum fällt vielen Menschen die Selbstdisziplin so schwer?

 

Ein wesentlicher Grund liegt darin, dass unser Gehirn dazu neigt, kurzfristige Belohnungen höher zu bewerten als langfristige. Sofortige Befriedigung unserer Wünsche und das damit verbundene Glücksgefühl (Dopamin) sind attraktiver, als ein langfristiges Ziel zu verfolgen und erst später dafür belohnt zu werden.

 

Was ist Selbstdisziplin eigentlich genau?

 

Selbstdisziplin bedeutet, sich selbst zu beherrschen und bewusst Entscheidungen zu treffen, die im Einklang mit den eigenen Bedürfnissen, Zielen und Werten stehen.

Im Prinzip ist Selbstdisziplin die Kunst, sich und seine Ziele so wichtig zu nehmen, dass äußere Verlockungen und Ablenkungen keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielen (Stichwort: Selbstachtung!). Das bedeutet, sich auf das zu konzentrieren, was einem wirklich wichtig ist, anstatt sich von kurzfristigen Belohnungen und Vergnügungen ablenken zu lassen.

Das ist oft leichter gesagt als getan und erfordert eine gewisse Stärke, Ausdauer und Willenskraft.

Menschen mit einer großen Selbstdisziplin setzen um, was sie sich vornehmen und nehmen damit ihr Leben in ihre eigene Hand.

 

Warum ist Selbstdisziplin so wichtig und wertvoll?

 

Selbstdisziplin hilft uns, unsere Ziele auch dann weiterzuverfolgen, wenn es unbequem und schwierig wird oder wir einfach keine Lust haben. Indem wir gezielt an unserer Selbstdisziplin arbeiten, können wir besser mit Versuchungen umgehen, unsere Emotionen kontrollieren und unsere Handlungen bewusst ausrichten.

Dies führt letztendlich zu einer größeren Selbstkontrolle und einem positiven Einfluss auf unser persönliches Wachstum und unsere Zufriedenheit im Leben.

 

Ohne Motivation keine Selbstdisziplin

 

Selbstdisziplin ist eng mit dem Thema Motivation verknüpft. Um die nötige Selbstdisziplin für unsere Vorhaben aufzubringen, benötigen wir einen guten Grund, der uns als Motivation dient.

Wenn unsere Motivation nicht groß genug ist, wird es uns kaum gelingen, selbstdizpliniert zu sein, und immer weiter an unseren Zielen zu arbeiten.

 

Die wichtigste Frage, die wir uns in diesem Zusammenhang ehrlich beantworten müssen, lautet:

Bin ich bereit, den Preis der Veränderung zu bezahlen?

 

Um diese Frage mit einem klaren „Ja!“ zu beantworten, benötigen wir ein starkes „Warum“. Das „Warum“ ist der Grund, weshalb wir etwas tun möchten. Es ist unser Antrieb und unsere Motivation. Versuchen Sie also bei jedem Vorhaben oder Ziel den wahren Grund für Ihr Projekt herauszufinden.

 

  • Weshalb möchte ich gesünder essen?

  • Weshalb möchte ich abnehmen?

  • Warum will ich täglich joggen gehen?

 

Erst wenn Sie sich Ihre Motivation bewusst gemacht haben und nur wenn diese stark genug ist, dann gelingt Selbstdisziplin. Erst dann sind wir bereit, den Preis der Veränderung zu bezahlen. Motivation ist also der Treibstoff der Selbstdisziplin.

 

Der Preis ist beispielsweise

 

  • frühes Aufstehen, um vor der Arbeit Sport zu treiben und ein gesundes Frühstück zubereiten.

  • der Mehraufwand, den der Einkauf und die Zubereitung einer gesunden Mahlzeit.

  • der Gang ins Fitnessstudio statt auf die gemütliche Couch.

  • Auch beim Ausgehen mit Freunden auf Alkohol zu verzichten.

  • Trotzdem früh aufzustehen, um Sport zu treiben, obwohl der Rest der Familie länger schläft.

 

Das alles funktioniert nur dann, wenn wir uns und unser Vorhaben wichtiger empfinden, als all die Ablenkungen, Normen und Erwartungen unserer Umwelt. Selbstdisziplin benötigt also auch eine Portion gesunden Egoismus. Erst dann sind wir in der Lage uns von sozialen Zwängen und Normen nicht übernehmen zu lassen und weiterhin diszipliniert und fokussiert auf unser Ziel zu bleiben.

 

Ein typisches Beispiel für Selbstdisziplin und Willenskraft im Alltag:

 

Sie möchten abnehmen und gesünder essen. In diesem Fall benötigt es eine gehörige Portion Selbstdisziplin beim gemeinsamen Abendessen mit Freunden oder der Familie weiterhin an seinen Vorhaben festzuhalten, keinen Alkohol zu trinken oder lediglich Salat und Gemüse zu sich zu nehmen, während alle anderen hemmungslos schlemmen.

Schließlich ist die Verlockung groß, sich am Verhalten der anderen zu orientieren, statt sich an die eigenen Prämissen zu halten. Gerade aus diesem Grund ist ein unterstützendes Umfeld, das gegebenenfalls sogar die gleichen Ziele hat, so hilfreich bei der Stärkung unserer Selbstdisziplin.

 

Wie kann man Selbstdisziplin lernen, trainieren und stärken? 6 Profi-Tipps

 

Es gibt verschiedene Faktoren, die unsere Selbstdisziplin stärken können:

 

Klare Ziele:

Das Setzen klarer und konkreter Ziele hilft dabei, die Motivation aufrechtzuerhalten und den Fokus auf das Langfristige zu lenken. Dieses Ziel muss unserer wahren Persönlichkeit entsprechen und im Einklang mit unseren Werten und Bedürfnissen sein. Erst dann sind wir bereit, die notwendige Selbstdisziplin aufzubringen, um es tatsächlich zu verfolgen und zu erreichen.

 

Selbstreflexion:

Selbstreflexion ist die Fähigkeit, unsere eigenen Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen zu beobachten und zu analysieren. Wir erkennen dadurch, wann wir von unserem selbstgewählten Pfad abweichen und unsere Selbstdisziplin gefährdet ist. Wenn wir das tun, sind wir in der Lage Maßnahmen zu ergreifen, um dem entgegenzuwirken.

 

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Unterstützendes Umfeld:

Ein unterstützendes Umfeld kann eine große Rolle bei der Förderung der Selbstdisziplin spielen. Menschen, die uns ermutigen, motivieren und unterstützen oder den Weg gemeinsam mit uns gehen, können uns dabei helfen, unsere Ziele zu verfolgen und Schwierigkeiten zu überwinden.

 

Routinen und Gewohnheiten ändern:

Das Etablieren von Routinen und gesunden Gewohnheiten kann dazu beitragen, die Selbstdisziplin zu stärken. Wenn bestimmte Verhaltensweisen zur Gewohnheit werden, fällt es uns leichter, ihnen treu zu bleiben, ohne uns jedes Mal neu bewusst dafür entscheiden zu müssen. Machen Sie es sich beispielsweise zur Gewohnheit, jeden Morgen 15 Minuten nach dem Aufstehen Sport oder Yoga zu machen, um ihrem Ziel gesünder zu leben, ein Stück näherzukommen.

 

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Kleine Erfolge belohnen:

Die Einrichtung eines Belohnungssystems kann helfen, die Selbstdisziplin zu unterstützen. Indem wir uns selbst für erreichte Ziele oder Meilensteine belohnen, erhöhen wir die Motivation und stärken die Disziplin, um weiterhin konsequent zu handeln.

 

Emotionskontrolle:

Die Fähigkeit zur Emotionskontrolle ist entscheidend für die Selbstdisziplin. Indem wir lernen, unsere Emotionen zu erkennen und zu regulieren, können wir impulsives Verhalten vermeiden und bewusstere Entscheidungen treffen.

 

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