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Angst vor Entscheidungen? – Die Kunst, Entscheidungen souverän zu treffen

 

Das Thema Entscheidungen fällen lässt viele von uns zweifeln und manche verzweifeln sogar regelrecht. Gerade in diesen turbulenten Zeiten werden uns weitreichende Entscheidungen abverlangt:

Wie gestalte ich meine berufliche Zukunft? Soll ich mich neu orientieren? Soll ich es wagen, in Zeiten von steigender Unsicherheit am Arbeitsmarkt und immer höheren Zinsen eine Immobilie zu kaufen oder doch lieber weiter zur Miete zu wohnen? Ist es ratsam, in solchen turbulenten Zeiten ein Kind zu bekommen oder ist es doch vernünftiger, damit noch zu warten? Soll ich mir einen Verbrennermotor anschaffen oder doch ein E-Auto?

 

Viele Entscheidungen bereiten uns Kopfzerbrechen und oft sogar schlaflose Nächte.

Schließlich wollen wir möglichst in jeder Lebenslage die richtigen Entscheidungen treffen. Aber wie kann das gelingen? Ist es besser, den Verstand einzuschalten oder doch dem Gefühl den Vorzug zu geben? Oder ist die Mischung aus beidem die beste Lösung?

 

Unsere Entscheidungen definieren unseren Lebensweg und letztlich auch unser Glück

 

Täglich fällen wir Hunderte von ihnen und über die meisten machen wir uns gar keine Gedanken. Wir treffen sie unbewusst. Manche von ihnen haben kaum Auswirkungen, während andere gravierende Veränderungen bedeuten. Immer wieder fordert uns das Leben auf, eine Wahl zu treffen:

Kaffee oder Tee? T-Shirt oder Pullover? Selbstständig oder angestellt? Zusammenziehen oder getrennt wohnen? Kinder bekommen oder lieber warten? Einen beruflichen Neustart wagen oder doch lieber im gewohnten Umfeld bei den netten Kollegen bleiben?

Viele von uns wünschen sich am liebsten eine Glaskugel, mit deren Hilfe sie die Auswirkungen ihrer Entscheidungen vorab betrachten können, um sie im Nachhinein nicht zu bereuen.

Schließlich schwingt häufig die Angst mit, sich falsch zu entscheiden. Gerade in solchen Fällen beginnt bei vielen Menschen eine Endlosschleife des Grübelns und Abwägens. Immer wieder beschäftigen uns dabei folgende Fragen:

 

Weshalb vermeiden wir Entscheidungen?

 

Was passiert, wenn ich mich falsch entscheide? Woher soll ich wissen, was das Richtige ist? Soll ich lieber auf mein Gefühl oder doch lieber auf den Verstand hören? Oder sind beide Komponenten in gleichem Maße relevant für eine gute Entscheidung?

Auch das Thema Perfektionismus spielt hier eine große Rolle. Viele plagt der Gedanke, ob die getroffene Wahl auch tatsächlich das optimale Ergebnis bringt. Vor- und Nachteile jeder einzelnen Option werden bis ins kleinste Detail abgewogen und immer wieder gegenübergestellt. Letztlich wird die Entscheidung dadurch ständig vertagt oder man ist selbst nach getroffener Wahl immer noch von Zweifeln geplagt.

 

Die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen, ist gleichermaßen Freiheit und Zwang. Schließlich bringt jede Entscheidung auch die Verantwortung mit sich, für die daraus entstehenden Konsequenzen einzustehen. Die Furcht davor, ist einer der Hauptgründe, weshalb uns Entscheidungen so schwerfallen.

Wir machen es uns häufig leicht und weichen den eben erwähnten Hürden auf dem Weg zu einer Entscheidung aus.

Gerade wichtige Entscheidungen bringen Zweifel, innere Zerrissenheit, Unsicherheiten, Schwächen oder sogar Traumata ans Licht. Unser Unterbewusstsein rät uns sozusagen von vornherein davon ab, hier tiefer zu graben und die Entscheidung lieber zu vermeiden.

Der häufigste Grund für das Vermeiden ist allerdings die Angst vor der Selbstverantwortung. Sie geht oft Hand in Hand mit der Angst, etwas falsch zu machen oder unliebsame Konsequenzen auszulösen.

 

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Entscheidungen fällen nach dem Motto: Mein Leben, meine Entscheidungen!

 

Sobald wir eine Entscheidung fällen, müssen wir auch nach außen dazu stehen. Hier tut das gesellschaftliche Klima ein Übriges, denn das, was richtig oder falsch zu sein hat, wird heutzutage oftmals von den Medien und sozialen Medien in einem immer enger werdenden Korridor vorgegeben.

Sich hier seiner eigenen Überzeugung entsprechend zu positionieren, benötigt eine gehörige Portion Selbstvertrauen und ein dickes Fell. Deshalb wählen viele den bequemen Weg und machen ihre Entscheidungen vom gesellschaftlichen Urteil abhängig oder treffen lieber gar keine Wahl.

Vielen fällt es besonders schwer, weil sie sich nie bewusst mit dem Thema „richtige Entscheidungen“ auseinandergesetzt haben.

Sicherlich liest oder bekommt man hier und da einen Tipp, aber wenn es daran geht, wichtige Entschlüsse zu fällen, ist man letztlich auf sich allein gestellt und schnell wieder in der Grübelfalle gefangen.

 

 

Helfer bei Entscheidungen: Ist Aufschieben die Lösung?

 

Entscheidungen können bewusst oder unbewusst Gefühle von Stress, Hilflosigkeit, Überforderung oder sogar Angst in uns auslösen. Sowohl innerer Druck, den wir uns selbst auferlegen, als auch Erwartungen, Fristen und Druck von außen spielen hier eine wesentliche Rolle.

Wir entwickeln verschiedene Strategien, die uns dabei helfen, einer Entscheidung aus dem Weg zu gehen. Dazu gehört unter anderem die Aufschieberitis (Prokrastination) oder auch die Übertragung der Entscheidung auf andere. Die Verantwortung tragen dann Dritte und man selbst hat das Gefühl „fein raus“ zu sein.

 

Manchmal wird ein Entschluss auch so lange vertagt, bis sich die Wahl automatisch ergibt, da bestimmte Optionen einfach nicht mehr verfügbar sind. Wir lassen Fristen verstreichen oder manipulieren sogar (unbewusst) Situationen.

Dieses Fluchtverhalten dient uns fürs Erste. Schließlich sind wir der unangenehmen Situation entkommen und die Last los, welche die Verantwortung für die Entscheidung mit sich bringt. Langfristig überwiegen jedoch die negativen Konsequenzen dieser Vermeidungsstrategien.

Wenn uns nicht gelingt, wichtige Entscheidungen mit Mut und Bedacht zu treffen, sind wir ein Spielball, der Menschen, welche die Situation aktiv in die Hand nehmen und entscheiden.

 

Dazu wird mit jeder nicht getroffenen oder verschobenen Entscheidung ein Teufelskreis befeuert, der unser Selbstvertrauen, die Selbstbestimmtheit und unsere Entscheidungsfähigkeit immer weiter schmälert. Wir sitzen dann nicht am Steuer unseres Lebens, sondern überlassen es anderen, beziehungsweise fahren im Autopilot-Modus.

Vielleicht stellen Sie sich nun die Frage, welcher Entscheidungstyp Sie eigentlich sind. Entscheiden Sie eher Ihren Gefühlen folgend oder doch eher rational? Oder gelingt es Ihnen meistens, beide Entscheidungshelfer gleichermaßen zu Wort kommen zu lassen?

 

Keine Entscheidung zu fällen ist auch eine Entscheidung

 

Möglicherweise denken Sie aber auch, dass Sie jemand sind, der sich einfach nicht entscheiden kann. Das ist jedoch ein Trugschluss. Bei genauerer Betrachtung gibt es so etwas wie eine Nicht-Entscheidung nicht. Denn mit jeder vertagten oder nicht gefällten Entscheidung haben wir bereits eine Entscheidung getroffen. Die Entscheidung für den Status quo, in dem wir alles so lassen, wie es ist oder einfach nicht handeln.

Falls Sie sich nicht entscheiden können, ob Sie nach Italien oder nach Griechenland in den Urlaub fahren sollen und warten, bis alle Flüge ausgebucht oder die Hotels zu teuer sind, haben Sie sich beispielsweise ungewollt dazu entschieden, den Urlaub zu Hause zu verbringen.

In diesem Toolset lernen Sie einen strukturierten, Schritt für Schritt Prozess für eine kluge Entscheidungsfindung kennen. Sie erhalten praxiserprobte Strategien und Methoden, die Sie künftig für jede noch so große Entscheidung nutzen können.

 

Die richtigen Entscheidungen treffen – So gelingt es mit diesen 6 Entscheidungshelfern

 

1.) Mehr Klarheit: Welcher Entscheidungstyp bin ich?

 

Im ersten Schritt machen Sie sich bewusst, welcher Entscheidungstyp Sie sind. Überlegen Sie sich, wie Sie besonders große und wichtige Entscheidungen in der Vergangenheit getroffen haben. Dabei stellen Sie vielleicht fest, dass Sie dazu neigen, Entscheidungen immer wieder überhastet zu treffen oder dazu neigen, sie bis zum letzten Drücker aufzuschieben. Entscheiden Sie eher aus dem Bauch heraus oder ist eine rationale Analyse und Abwägung aller Vor- und Nachteile eher Ihrem Charakter entsprechend?

In der hier enthaltenen Übung gewinnen Sie ein klares Bild über Ihr Entscheidungsverhalten.

 

2.) Bestandsaufnahme meiner aktuellen Situation – Wie entscheide ich mich richtig?

 

Bevor Sie ins Detail gehen und sich all Ihre Optionen und Handlungsmöglichkeiten ansehen, empfiehlt sich eine klare Analyse Ihrer aktuellen Situation. Überlegen Sie sich, an welchem Punkt Sie in Ihrem Leben stehen und welche Auswirkungen die Entscheidung generell haben wird. Beziehen Sie auch alle anderen Personen, die von der Entscheidung beeinflusst werden, in diese Analyse mit ein.

Diese ersten beiden Schritte legen die Basis, um im Anschluss die richtigen Schlüsse für künftige Entscheidungen zu ziehen.

 

3.) Wer die Wahl hat, hat die Qual – Das sind meine Handlungsmöglichkeiten

 

Häufig schießen uns bei einer bevorstehenden Entscheidung direkt zwei Wahlmöglichkeiten in den Kopf. Selbstständig machen, oder nicht? Trennung oder die Beziehung weiterführen?

Unsere Gedanken kreisen dann um diese beiden Optionen und welche Auswirkungen sie haben könnten. Wir überlegen, was die bessere Wahl ist und spielen beide Szenarien gedanklich durch.

Es entsteht eine Art schwarz-weiß Denken und wir vergessen dabei manchmal vollkommen, dass es neben der Option A und B eventuell auch die Möglichkeiten C und D gibt oder eine Kombination aus verschiedenen Szenarien.

Machen Sie sich in einem kreativen Brainstorming wirklich all Ihre Handlungsmöglichkeiten bewusst, ohne sich vorab einzuschränken. Häufig erkennen wir dadurch Optionen, an die wir bisher gar nicht gedacht haben. Im Anschluss haben Sie die Möglichkeit, jede einzelne Entscheidungsvariante mit all ihren Vor- und Nachteilen zu betrachten. Die in diesem Toolset enthaltene Übung unterstützt Sie dabei.

 

4.) Authenzitäts-Check – Meine Entscheidung muss zu mir passen

 

Jeder Mensch ist individuell. Wir alle haben unsere eigene Persönlichkeit, eigene Werte, Prioritäten, Wünsche, Vorstellungen, Eigenschaften und Ziele.

Deshalb ist es meist wenig hilfreich, wenn wir uns bei Entscheidungen allzu sehr am Außen und am Rat anderer orientieren. Letztlich müssen wir jedoch unsere Entscheidungen eigenständig treffen. Schließlich sind wir es, die mit den Konsequenzen leben müssen.

Was für den einen die richtige Wahl und der Schlüssel zum Glück ist, kann für den anderen eine echte Katastrophe sein. Und deshalb ist es so wichtig, dass unsere Entscheidung authentisch ist. Damit ist gemeint, dass sie zu unserer Persönlichkeit, unseren Umständen und unseren Zielen passt.

Im hier enthaltenen Tool unterziehen Sie all Ihre Entscheidungsoptionen Ihrem persönlichen Authentizitäts-Check.

 

5.) Entscheidungen fällen mit Gefühl, Verstand oder mit einer Kombination aus beidem?

 

Jeder Mensch bezieht Verstand und Emotionen in unterschiedlichem Maße in seine Entscheidungen ein. Viele sind hin- und hergerissen zwischen den Fragen: Ist es besser auf seinen Verstand und rationale Argumente zu hören oder vielleicht doch lieber auf unser Herz und Bauchgefühl zu vertrauen?

Die Antwort ist im besten Fall eine Kombination aus beiden Elementen! Unsere emotionalen Impulse sind oft spontan und geben uns eine erste Tendenz, während unser Verstand uns ermöglicht, die Situation ausführlich zu analysieren und zu reflektieren.

Wir sollten versuchen, unsere Emotionen und den Verstand bei der Entscheidungsfindung gleichermaßen zu berücksichtigen und in Einklang zu bringen.

In diesem Artikel beschäftigen wir uns ausführlicher mit der Rolle, die Emotionen und Verstand bei der Entscheidungsfindung spielen. Eine Übung, mit der es gelingt, beide Elemente bei jeder Entscheidung abzuwägen und mit einzubeziehen, finden Sie hier.

 

6.) Die Entscheidung ist gefällt! Jetzt geht es an die Umsetzung!

 

Es ist so weit! Sie haben erkannt, welcher Entscheidungstyp Sie sind. Sie haben sich ausführlich mit Ihrer aktuellen Ausgangslage vor der anstehenden Entscheidung beschäftigt, alle Optionen abgewogen und mit Ihrer Persönlichkeit, Ihren Zielen und Ihren Werten abgeglichen. Im letzten Schritt haben Sie im besten Fall eine Wahl getroffen, zu der sowohl Ihr Gefühl, als auch der Verstand ganz deutlich „Ja!“ sagen.

Eine richtige Entscheidung fühlt sich nicht nur gut an, sondern motiviert uns auch dazu, sie tatsächlich umzusetzen. Erstellen Sie sich dazu am besten einen konkreten Plan. Machen Sie sich Gedanken, welche Schritte zur Umsetzung nötig sind. Machen Sie sich nicht nur die Prioritäten und Reihenfolge bewusst, sondern überlegen Sie sich auch genau, welche Fähigkeiten und Ressourcen Sie zur konkreten Umsetzung benötigen.

 

Vielleicht erkennen Sie auch, dass Sie noch die ein oder andere Unterstützung von anderen gebrauchen können. Informieren Sie außerdem möglichst alle Personen, die von Ihrer Entscheidung betroffen oder beeinflusst sind. Besonders dieser Schritt zeigt nicht nur Ihrem Umfeld, sondern vor allem auch Ihnen, dass es Ihnen mit Ihrer Entscheidung ernst ist. Das hier enthaltene Tool hilft Ihnen bei all diesen Schritten.

Und das wichtigste: Stehen Sie zu Ihrer Entscheidung. Sie haben Ihre Entscheidung nach bestem Wissen und Gewissen getroffen. Die Zeiten der Zweifel sind vorbei. Jetzt gilt es, die Ärmel hochzukrempeln und die Entscheidung auch tatsächlich umzusetzen.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg dabei!

 

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