Berufliche Neuorientierung: 3 Tipps zur Überwindung der Angst vor dem Jobwechsel

 

 

Der Wunsch nach einer beruflichen Neuorientierung ruft bei vielen Menschen gemischte Gefühle hervor. Zum einen ist da die Vorfreude auf einen Neustart und der Gedanke an das neue Leben mit all seinen Vorteilen. Auf der anderen Seite warten aber auch häufig Unbehagen, Zweifel, Unsicherheit und manchmal sogar Angst vor dem Jobwechsel.

Die Angst vor Veränderungen ist menschlich. Schließlich geben uns ein festes Einkommen, gewohnte Arbeitsabläufe, Aufgaben und Routinen ein Gefühl von Sicherheit und eine gewisse Struktur.

Durch einen beruflichen Neustart brechen diese Sicherheitsfaktoren jedoch erstmal weg. Der Erfolg ist ungewiss, neue Abläufe und Gewohnheiten müssen erst einmal erarbeitet werden.

 

Jobwechsel – Wovor haben wir eigentlich Angst?

Ein Wechsel des Arbeitsplatzes und allgemein die berufliche Neuorientierung ist mit Ungewissheit und Risiko verbunden – Das löst bei vielen Ängste und Zweifel aus. Dabei spielt es meist keine Rolle, ob ein Wechsel in die Selbstständigkeit inklusive Existenzgründung geplant ist oder ein neuer Arbeitgeber gefunden werden soll.

 

Typische Gedanken und Glaubenssätze sind beispielsweise:

 

• Ich bin zu alt, um mich nochmal beruflich zu verändern.
• Bei einem Neustart muss ich ja noch einmal ganz von vorne anfangen.
• Was ist, wenn ich dann weniger verdiene oder sogar scheitere?
• Für den Start in die Selbstständigkeit fehlt mir das nötige Startkapital.
• Mir fehlt die nötige Ausbildung, um das zu machen, was ich möchte.
• Ich kann einfach nichts anderes.
• Ich habe keine Chance das erfolgreich durchzuziehen, weil…
• Ich habe Angst davor selbst für meine Entscheidungen, Handlungen und deren Konsequenzen einzustehen.

 

Berufliche Neuorientierung mit 30 oder 35: Menschen in diesem Alter plagen oft Gedanken wie…

 

• Jetzt habe ich so viel Zeit in meine Ausbildung oder das Studium gesteckt und möchte doch etwas ganz anderes machen? Dann war alles Bisherige umsonst? Wie reagieren meine Eltern und Freunde darauf?
• Ich möchte bald eine Familie gründen und muss endlich anfangen, ein sicheres Einkommen zu haben. Wie soll das mit einem kompletten Neustart funktionieren?

 

 

Menschen zwischen 40 und 45 beschäftigen vor einem Berufswechsel eher Gedanken wie…

 

• Ich habe Familie und muss den Kredit für mein Haus abbezahlen. Wie soll ich das mit einem beruflichen Neustart vereinbaren?
• Wie reagiert mein Partner und mein Umfeld, wenn ich jetzt bei null anfange?

 

Bei einem beruflichen Neustart mit 50 plus sind es wieder andere Sorgen…

 

• Ich habe mein Leben lang das gleiche gemacht und kann überhaupt nichts anderes.
• In meinem Alter noch einmal neu anfangen? Ich habe keine Ahnung wo ich anfangen soll und wie ich das anstellen soll.
• So kurz vor der Rente noch einmal ein solches Risiko einzugehen, ist verrückt.

 

Die Angst vor Veränderung ist also in jeder Lebensphase präsent. Vielleicht haben Sie sich in der ein oder anderen Aussage wieder erkannt oder haben ganz andere Zweifel und Ängste. Wenn man lange genug danach sucht, findet man immer Gründe und Argumente, weshalb ein beruflicher Neustart jetzt gerade eine schlechte Idee ist.

Bevor es also an die Planung des Jobwechsels geht, ist es wichtig, sich seine Ängste bewusst zu machen und sich diesen zu stellen.

 

Jobwechsel – 3 Tipps, um die Angst vor Veränderung zu überwinden

 

1.) Ängste und Zweifel bewusst machen und eingestehen

 

Viele Menschen neigen dazu, Ihre Ängste zu verdrängen und sie nicht wahrhaben zu wollen. Häufig versteckt sich die Angst auch hinter vermeintlich logischen Argumenten, die uns dazu bringen, unser Vorhaben gar nicht erst anzugehen.

Erst wenn es Ihnen gelingt, sich die eigenen Ängste und auch Glaubenssätze bewusst zu machen, wird es möglich aktiv daran zu arbeiten und besser damit umzugehen.

Versuchen Sie, Ihre Ängste schriftlich auszuformulieren und sie so greifbar zu machen. Sobald das gelungen ist, gilt es der Angst auf den Grund zu gehen, anstatt sie einfach als gegeben hinzunehmen.

Die im Coaching Toolset „Berufliche Neuorientierung“ enthaltene Übung hilft bei diesen Schritten.

 

2) Aus Erfahrungen Mut und Kraft schöpfen

 

Ein Wegzug aus der Heimatstadt, Trennung vom langjährigen Partner oder ein früherer Jobwechsel. Rufen Sie sich ins Gedächtnis, in welchen Situationen Sie bereits den Mut zu einem Neustart hatten und was letztlich in der jeweiligen Situation passiert ist.

Vielleicht sind Sie in einigen Fällen gescheitert, haben aber dennoch eine wertvolle Erfahrung gemacht und eine Lektion für die Zukunft gelernt. In anderen Situationen werden Sie feststellen, dass Ihre Entscheidung goldrichtig und ein echter Gewinn war. Diese Erfahrungen eignen sich ideal, um Mut und Kraft für den beruflichen Neustart zu schöpfen.

 

3) Perspektivwechsel – Chancen statt Risiken erkennen

 

Wer etwas wagt, kann verlieren. Wer nichts wagt, hat schon verloren. In unserer Gesellschaft werden Rückschläge und Niederlagen, oft als Scheitern betrachtet. Dieses Denkmuster ist so tief in uns verankert, dass wir viele Dinge aus Angst vor Misserfolg nicht wagen. Versuchen Sie, die Perspektive zu wechseln.

Ja, ein beruflicher Neustart ist mit Risiken verbunden, aber auch mit vielen Chancen und selbst ein gescheiterter Versuch bringt einen enormen Lerneffekt, der Ihre Erfolgschancen beim zweiten Versuch wesentlich erhöht.

Viele Menschen neigen zum Katastrophisieren. Der Gedanke daran, arbeitslos zu sein oder mit dem Projekt beruflicher Neustart zu scheitern, lähmt viele so sehr, dass sie das Vorhaben bereits vor dem Start wieder aufgeben.

 

Perfektionismus lähmt und ist ein echter Erfolgsverhinderer

 

Die Angst zu Scheitern ist eng mit dem Perfektionismus verbunden. Perfektionisten wollen keine Fehler machen und haben oft das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Diese Angst wirkt lähmend und führt dazu, dass Betroffene Dinge immer wieder aufschieben und gar nicht erst angehen.

Angst ist menschlich, sollte uns aber niemals lähmen und eventuell dafür sorgen, dass wir unsere Träume und Wünsche nicht verwirklichen. Wichtig ist, dass Sie Ihre Qualitäten und Stärken kennen und dem inneren Zweifler Einhalt gebieten.

 

Mit einem starken Selbstvertrauen lösen sich Ängste und Zweifel automatisch in Luft auf. Wenn es Ihnen gelingt, sich Ihrer Talente, Stärken und Fähigkeiten bewusst zu werden, hat die Angst keinen Platz mehr.

Hier finden Sie 11 direkt einsetzbare Coaching Tools für die berufliche Neuorientierung und den Jobwechsel.