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Das Thema Klienten-Engagement beschäftigt alle Coaches und Berater immer wieder. Schließlich handelt es sich hierbei um einen entscheidenden Faktor, wenn nicht sogar DEN entscheidenden Erfolgsfaktor eines jeden Veränderungsprozesses.

Immer wenn Klienten ein Coaching mit der Vorstellung beginnen, dass sich ihre Probleme allein durch einige Sitzungen magisch in Luft auflösen, ist der Erfolg von vornherein zum Scheitern verurteilt.

 

Veränderung kann nur dann erfolgreich sein, wenn Klienten nach den Sitzungen aktiv werden und in ihrem Leben tatsächlich etwas ändern. Engagement und tatsächliches Umsetzen der gewonnenen Erkenntnisse und Pläne ist also unerlässlich. Leider existiert die blaue Wunderpille nicht, die uns automatisch ans Ziel bringt.

Auch motivierende Worte allein reichen nicht aus, um Klienten zum Engagement zu bewegen. Der Antrieb, etwas zu verändern, muss aus ihnen heraus entstehen. Genau deshalb ist es so wichtig, die tatsächliche Motivation eines jeden vor Beginn der gemeinsamen Arbeit genau unter die Lupe zu nehmen.

 

Was ist der wahre Grund für ihren Wunsch nach Unterstützung?

Was ist ihr sogenanntes “WARUM”?

Und gibt es eine entgegenstehende innere Kraft, die ihn an der Umsetzung hindert?

 

Und genau hier ist der Knackpunkt. Es gibt zwei Möglichkeiten, die das Engagement des Klienten erschweren oder verhindern können:

1) Neben dem offensichtlichen “Warum” versteckt sich ein dahinterliegendes (unerkanntes) “Warum”.

2) Dem “Warum” steht eine innere Kraft gegenüber, die das Engagement bremst oder sogar verhindert.

 

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1 – Das verborgene “WARUM” erforschen

 

Die direkt erkennbaren Probleme und Veränderungswünsche unserer Klienten sind in der Regel nur Symptome, welche die Auswirkungen einer tieferliegenden Ursache darstellen. Das Erforschen dieser Ursache (das dahinterliegende “WARUM”) ist sozusagen die echte Diagnose. Mithilfe dieser Diagnose erfahren wir mehr über die wahren Hintergründe, die letztlich zum Problem oder Veränderungswunsch des Klienten geführt haben.

Dieses Wissen ermöglicht uns dann, die notwendigen Schritte zu planen, um die ursächlichen Faktoren, die zu dem Problem geführt haben, zu beseitigen. Es bringt also nichts, die Symptome zu beseitigen, ohne den ursächlichen Grund zu bearbeiten.

 

Viele Klienten kommen mit dem Wunsch, die Symptome zu beseitigen, ohne sich mit den dahinter liegenden Ursachen zu befassen. Das liegt in der Regel daran, dass sie sich dieser oft gar nicht bewusst sind oder sie intuitiv merken, es könnte anstrengend werden.

Wir sind dieses Verhalten aus der Medizin gewohnt. Bei Kopfschmerzen (Symptom) greifen wir zu einer Tablette (schnelle Lösung). Das geschieht meist ohne dabei den Ursprung (das “WARUM”), welches zu den Kopfschmerzen geführt hat zu bearbeiten. Wir lösen also unser akutes Problem, ohne die Ursachen, wie beispielsweise Stress oder Verspannungen zu bearbeiten. Das führt dazu, dass wir kurzfristig von unserem Problem befreit werden, es aber immer wieder kommt.

 

Ein Beispiel aus dem Coaching ist der Workaholic, der gerne mehr Zeit für Familie und Hobbys hätte. Anstatt einfach nur nach Möglichkeiten zu suchen, den Arbeitstag effektiver und damit kürzer zu gestalten (Symptom lösen), sollte zuerst herausgefunden werden, was hinter dem übermäßigen Arbeitspensum (Ursache) steckt. Nachdem die Ursache erkannt ist, wird es möglich, das “WARUM” zu benennen und den Veränderungsprozess von dort zu starten.

Die wahre Motivation und ihren Grad zu evaluieren vermeidet, dass Klienten das Coaching nach einigen Sitzungen vorzeitig abbrechen oder zu wenig Engagement zeigen, wenn es an die Umsetzung geht.

 

2 – Die entgegenstehende innere Kraft erforschen

 

Der zweite häufige Grund für mangelndes Engagement, fehlende Motivation und Disziplin bei der Umsetzung ist eine entgegenstehende innere Kraft.

Vordergründig ist der Klient motiviert, an seinen Zielen zu arbeiten und seine Probleme zu überwinden. Doch es fällt ihm ungeheuer schwer, dranzubleiben. Die Umsetzung klappt nicht wie erwartet, er fällt immer wieder in alte Verhaltensweisen zurück und findet es schwierig neue Routinen und Gewohnheiten zu etablieren.

 

Ein Praxisbeispiel ist der Klient, der endlich den Schritt in die Selbstständigkeit wagen will und am Aufbau des eigenen Business arbeitet. Die nötigen Schritte werden jedoch immer wieder aufgeschoben oder man befasst sich mit eher unwichtigen Details, anstatt sich mit den Dingen zu beschäftigen, die Priorität haben. Nachdem der Coach dem Problem dafür mit gezielten Fragen auf den Grund geht, stellen beide folgendes fest:

Der Klient ist zwar begeistert vom Gedanken an den Jobwechsel. Endlich mehr verdienen und sein eigener Chef sein! Aber gleichzeitig ist er nicht bereit, mehr dafür zu tun, als im bisherigen Job. Er fühlt sich wohl in der Rolle des Auftragsempfängers, bei der er nicht kreativ und eigenständig umsetzen muss, sondern einfach nur aufgetragene Aufgaben abarbeitet.

 

Diese Tatsache war dem Klienten bisher nicht bewusst und er hat sich immer wieder unbewusst in die Komfortzone zurückgezogen und Ausreden gefunden, warum er den Plan jetzt gerade nicht umsetzen kann oder weshalb es nicht klappt.

Sobald es gelungen ist, diese entgegenstehende innere Kraft, also die Engagement-Bremse zu identifizieren und klar zu benennen, können Coach und Klient gemeinsam besprechen, wie sie damit umgehen möchten. Ist der Schritt in die Selbstständigkeit überhaupt das richtige Ziel?

 

Der magische Schlüssel zu mehr Engagement in Coaching, Beratung und Therapie

 

Falls das Klienten-Engagement zu wünschen übrig lässt, lohnt es sich in jedem Fall, diese beiden Faktoren zu überprüfen. Dem Klienten muss bewusst werden, weshalb das Umsetzen der Aufgaben und Pläne und das Dranbleiben nicht wie gewünscht gelingen. Dann kann eine Entscheidung getroffen werden, wo die Prioritäten liegen und wie man bewusst damit umgeht. In der Folge kommt das Engagement und auch der Erfolg automatisch. Es muss nur an den richtigen Zielen gearbeitet werden.

Neben Achtsamkeit und Selbstreflexion helfen die Fragebögen und Übungen des Zielsetzungs-Toolsets bei der Erforschung des “WARUM” und der wahren Gründe für den Wunsch nach Veränderung. Die entscheidenden Faktoren für das Engagement des Klienten während des gesamten Veränderungsprozesses.

 

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