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Ikigai – So gelingt eine Symbiose aus der japanischen Philosophie und westlichen Werten
Ikigai ist ein japanisches Konzept, mit dessen Hilfe jeder Einzelne seinen Lebenssinn, Zufriedenheit und Erfüllung finden kann. Um das Ikigai zu finden wird eine Schnittmenge aus den eigenen Leidenschaften, Talenten und dem, was die Welt benötigt, gebildet. Im Wesentlichen geht also darum, die eigene Berufung zu finden und sich dadurch selbst zu verwirklichen.
Ikigai hat jedoch das Potential viel mehr zu sein, als nur eine Methode seinen „Traumberuf“ zu bestimmen.
Es bietet uns einen ganzheitlichen Orientierungsrahmen für unser gesamtes Leben, sowohl beruflich als auch privat. Man kann sich Ikigai als eine Art Lebensformel vorstellen, die uns in den verschiedensten Bereichen Entscheidungen erleichtert und als Wegweiser für unsere Handlungen dient.
Ikigai erweitert unseren Horizont, indem wir die Interaktion und Wechselwirkung zwischen uns und unserer Umwelt bei all unseren Handlungen und Plänen mit berücksichtigen.
Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass Ikigai kein abgeschlossenes Ziel oder ein Zustand ist, der einmal erreicht wird. Es ist vielmehr eine Leitlinie, die uns im besten Fall unser gesamtes Leben begleitet. Schließlich ist das Leben nicht statisch, sondern stetig im Wandel. Wir selbst und auch die Welt um uns herum sind ständig in Bewegung und verändern uns laufend.
Wer Ikigai tatsächlich verstanden hat und erfolgreich anwendet, dem gelingt es letztlich immer die ideale Schnittmenge aus den eigenen Bedürfnissen und Fähigkeiten, sowie den Trends und Bedingungen seiner Umwelt zu finden.
Die Person lebt dann in allen Aspekten des Lebens in Harmonie mit der Welt um sie herum. Sie findet immer die ideale Balance zwischen außen und innen und befindet sich damit in einer Art Flow-Zustand. Das bedeutet Arbeit, Freizeit und soziale Beziehungen fließen mit Leichtigkeit. Die Person ist ausgeglichen, zufrieden und erfüllt.
East meets West – Zwei Pole mit unterschiedlichen Weltanschauungen und Gewichtungen
Die westliche und fernöstliche Ansicht bezüglich Ikigai lassen sich als zwei Pole gegenüberstellen. In der westlichen Kultur wird Selbstverwirklichung (Jiko Jitsugen) als grundlegend angesehen. Hier steht die individuelle Potentialentfaltung und Selbstverwirklichung im Vordergrund. Das wird bereits in der Kindheit gefördert, indem die Persönlichkeit und Individualität jedes Einzelnen betont wird. Es herrscht also ein Ego-zentrierter Ansatz.
Im Gegensatz dazu basiert die fernöstliche Sichtweise, insbesondere in Japan, auf dem Konzept von Gruppenzugehörigkeit (Ittaikan). Hier liegt der Fokus auf dem Einssein mit der Gruppe und der soziozentrischen Identität. Kinder in Japan lernen bereits in jungen Jahren das Gruppenleben (Shūdan Seikatsu) und die Bedeutung von Harmonie und Zusammenarbeit. Im Gegensatz zum westlichen Ego-Zentrierten Ansatz steht hier also bei der Suche nach dem Ikigai das Kollektiv im Vordergrund.
Ikigai Infografik und Schaubild zum besseren Verständnis für die japanische Philosphie
Ikigai – Die perfekte Symbiose aus fernöstlichen und westlichen Werten
Besonders deutlich werden diese beiden Pole durch die unterschiedlichen Denkmuster. Glaubenssätze und Weltanschauungen.
In der westlichen Welt geht man häufig davon aus, dass man mit dem richtigen Mindset alles erreichen kann. Nach dem Gesetz der Anziehung findet jeder, der seine Leidenschaften und Fähigkeiten mit der nötigen Überzeugung lebt, automatisch entsprechenden Widerhall aus der Gesellschaft und damit auch monetären Erfolg. Erfüllung, Zufriedenheit und damit das Ikigai liegen einzig und allein in der Hand jedes Einzelnen.
Die fernöstliche Weltanschauung hat den Fokus auf dem Wohl der Gesellschaft und des Kollektivs. Wer sich in den Dienst der Gesellschaft stellt und seine Fähigkeiten einbringt, findet garantiert seinen Platz und damit auch seine Erfüllung und sein Ikigai.
In beiden Fällen bezieht Ikigai zwar sowohl das Individuum, als auch das Kollektiv mit ein. Der Schwerpunkt liegt in der westlichen Sicht jedoch sehr stark auf dem Individuum, während im Osten das kollektiv im Vordergrund steht.
East meets West – Das beste aus beiden Welten
Unserer Ansicht nach bedeutet es nach Ikigai zu leben nicht einen der beiden Pole zu bevorzugen, sondern situativ die geforderten Prioritäten zu wählen. Individuum und Kollektiv ergänzen und unterstützen einander. Denn sie stehen in permanenter Wechselwirkung zueinander.
Aus unserer Perspektive bedeutet wahres Ikigai, sowohl die westliche Betonung der Selbstverwirklichung als auch die fernöstliche Hervorhebung der Gruppenzugehörigkeit zu würdigen und situativ zu priorisieren. Weder sollte das Individuum über das Kollektiv gestellt werden, noch umgekehrt. Die Entscheidung, welcher Aspekt Vorrang hat, richtet sich nach der jeweiligen Situation oder Herausforderung.
Ein anschauliches Beispiel hierfür ist eine Teamsportart wie Fußball. Jeder Spieler in der Mannschaft verfolgt seine individuellen Ziele und trägt zur Gesamtleistung des Teams bei. In manchen Situationen mag es erforderlich sein, dass ein Spieler seine persönlichen Ambitionen zurückstellt und im Sinne des Teams handelt, um den gemeinsamen Erfolg zu sichern. In anderen Momenten kann es wiederum wichtig sein, dass ein Spieler seine Fähigkeiten zur Entfaltung bringt, um das Team zu unterstützen.
Diese Wechselwirkung zwischen individueller Entfaltung und Gruppenzusammenhalt ist es, was das Leben dynamisch und bereichernd macht. Es zeigt, dass die Balance und ständige Abstimmung zwischen Individuum und der jeweiligen Umgebung wichtig ist, um ein erfülltes und ausgewogenes Leben zu führen.
Ikigai Coaching – Der Weg zu Erfüllung und Zufriedenheit
Wer sein Ikigai gefunden hat, kennt und lebt seine Talente, Fähigkeiten, Werte und Neigungen.
Menschen, die ihr Ikigai kennen, wachen morgens mit einem Gefühl von tiefer Zufriedenheit und innerem Frieden auf. Diese sechs Ikigai Coaching Übungen und Tools helfen auf dem Weg zu einem glücklichen, authentischen und erfüllten Leben.
