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Narzisst als Chef? Der Umgang mit einem narzisstischen Chef oder schwierigen Führungskräften stellt viele Menschen vor große mentale Herausforderungen. Die tägliche Konfrontation mit solchen Menschen kann das Arbeitsumfeld erheblich belasten, die eigene Leistungsfähigkeit negativ beeinträchtigen und sogar die psychische Gesundheit gefährden.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie einen narzisstischen Chef erkennen, welche konkreten Auswirkungen ein solcher Arbeitgeber haben kann und wie Sie am besten damit umgehen.

 

30-Sekunden Zusammenfassung:

 

Sie erfahren alles über die Herausforderungen, die ein narzisstischer Chef mit sich bringt und Strategien zum erfolgreichen Umgang. Narzissmus ist durch Selbstverliebtheit und mangelnde Empathie gekennzeichnet. Die typischen Verhaltensweisen solcher Chefs führen zu Stress, Isolation und geringerer Produktivität bei Mitarbeitern.

Schlüsselthemen:

  • Narzissmus: Selbstzentrierung und Bedürfnis nach Bewunderung.
  • Negative Auswirkungen: Stress, Konflikte, geringere Produktivität.
  • Umgangsstrategien: Grenzen setzen, Unterstützung suchen, klare Kommunikation.
  • Stressbewältigung: Achtsamkeit, Selbstfürsorge und positives Umfeld schaffen.

 

 

Inhaltsverzeichnis – Narzisst als Chef:

 

 

Was ist Narzissmus?

 

Narzissmus ist ein Persönlichkeitsmerkmal, das durch übermäßige Selbstverliebtheit, Arroganz, Anspruchsdenken äußérlich übertriebenes aber innerlich schwaches Selbstwertgefühl gekennzeichnet ist. Viele einflussreiche Chefs und Führungskräfte zeigen diese Eigenschaften.

Narzisstische Chefs haben oft übertriebene Ansichten über sich selbst und ihre Führungsfähigkeiten und sind mehr an Macht und Bewunderung interessiert als daran, sich um die Menschen und Institutionen zu kümmern, die sie leiten.

Der Begriff leitet sich von der narzisstischen Persönlichkeitsstörung (NPS) ab, einer psychischen Störung, die im Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer Störungen (DSM-5) beschrieben wird.

 

Acht Konkrete Anzeichen, dass Ihr Chef ein Narzisst sein könnte

 

  • Übermäßige Selbstzentrierung: Redet ständig über sich selbst und seine Leistungen.
  • Bedürfnis nach Bewunderung: Verlangt ständig Lob und Anerkennung.
  • Mangel an Empathie: Zeigt wenig Verständnis oder Interesse für die Gefühle und Bedürfnisse anderer.
  • Überlegenheitsgefühl: Hält sich für besser und wichtiger als andere.Eine unfehlbare Persönlichkeit.
  • Empfindlichkeit gegenüber Kritik: Reagiert sehr negativ oder aggressiv auf Kritik.
  • Manipulatives Verhalten: Nutzt andere aus, um eigene Ziele zu erreichen.
  • Egozentrische Entscheidungen: Trifft Entscheidungen, die vor allem ihm selbst nützen, oft zum Nachteil anderer.
  • Arroganz: Zeigt überhebliches und herablassendes Verhalten gegenüber Mitarbeitern und Kollegen.


Ist mein Chef ein Narzisst? Dieser Schnelltest gibt Aufschluss

 

Hier sind vier Fragen, die schnell dabei helfen Anzeichen von Narzissmus zu erkennen. Selbstverständlich handelt es sich hierbei um keine klinische Diagnose, aber Sie gewinnen einen ersten Eindruck, ob Ihr Chef ein Narzisst ist:

 

  • Redet Ihr Chef ständig über seine eigenen Erfolge und Fähigkeiten?

  • Braucht Ihr Chef ständig Bewunderung und Lob von anderen?

  • Ignoriert oder missachtet Ihr Chef oft die Gefühle und Bedürfnisse anderer?

  • Reagiert Ihr Chef sehr negativ auf Kritik oder Ablehnung?


Wenn Sie mehrere dieser Fragen mit „Ja“ beantworten, könnte Ihr Chef narzisstische Züge haben.

 

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Narzisst als Chef? Das sind die typischen Probleme, die ein narzisstischer Arbeitgeber mit sich bringt:

 

Während Psychoanalytiker über die Vor- und Nachteile von narzisstischen Führungskräften diskutieren überwiegen für Menschen, die mit einem narzisstischen Chef zusammenarbeiten eher die Nachteile. Sie haben oft mit einer Reihe von Problemen und Sorgen zu kämpfen. Zu den häufigsten gehören:

 

Stress und Angst:

Die ständige Kritik und überzogene Erwartungen können zu einem hohen Maß an Stress und Angstgefühlen führen. Betroffene fühlen sich oft unsicher und angespannt, da sie nie wissen, wann sie das nächste Ziel eines Ausbruchs oder einer ungerechtfertigten Kritik werden.

 

Mangelnde Anerkennung:

Die eigenen Leistungen werden regelmäßig heruntergespielt oder ignoriert, während der narzisstische Chef oder Kollege sich selbst ins Rampenlicht stellt. Nicht selten schmücken sie sich sogar mit fremden Federn und erklären die Leistung anderer als ihre eigene.

Das Fehlen von Anerkennung kann über die Dauer die Motivation und das Selbstwertgefühl stark beeinträchtigen.

 

Konflikte und Spannungen:

Narzisstische Chefs oder Kollegen neigen dazu, Unstimmigkeiten und Konflikte zu schüren. Das zwingt Betroffene immer wieder zu reagieren und sich zu vertreten. Das führt außerdem zu einem unharmonischen Arbeitsumfeld und belasteten Beziehungen im Team führen.

 

Isolation:

Betroffene können sich isoliert fühlen, wenn sie alleine versuchen, sich gegen manipulatives oder herablassendes Verhalten zu wehren.

Das Gefühl, keine Unterstützung oder Verbündete im Team zu haben, kann die Isolation sogar noch verstärken.

 

Geringere Produktivität:

Die ständige Ablenkung durch Konflikte und die Notwendigkeit, emotionale Herausforderungen zu bewältigen, kann die Produktivität erheblich mindern.

Betroffene verbringen oft sehr viel Zeit damit, mit dem schwierigen Verhalten umzugehen. Das Ergebnis ist, dass kaum Zeit und Kapazität für die eigentlichen Aufgaben übrig bleibt.

 

Erschöpfung und Burnout:

Dauerhafter Stress und ein toxisches Arbeitsumfeld können zu emotionaler und körperlicher Erschöpfung führen. Burnout-Symptome wie Müdigkeit, Zynismus und mangelnde Leistungsfähigkeit sind häufige Folgen.

 

Karriererisiken:

Die ständige Auseinandersetzung mit narzisstischen Chefs oder Kollegen kann die berufliche Entwicklung erheblich ins Stocken bringen.

Betroffene haben oft weniger Zeit, Motivation oder Möglichkeiten zur Weiterbildung. Ein Aufstieg auf der Karriereleiter scheint häufig in unerreichbarer Ferne.

 

All diese Faktoren können langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die berufliche Laufbahn der betroffenen Personen haben.

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Umgang mit narzisstischem Chef – Fünf Methoden, um sich gegen den narzisstischen Vorgesetzten zu behaupten

 

Der Umgang mit einem narzisstischen Chef im Vergleich zu einem schwierigen Kollegen erfordert unterschiedliche Ansätze, da die Machtverhältnisse und Dynamiken komplett verschieden sind.

Hier finden Sie Tipps zum erfolgreichen Umgang mit einem Chef der narzisstische Züge aufweist:

 

Direkte Konfrontation vermeiden:

Direkte Konfrontationen können riskant sein, da der Chef letztlich die Entscheidungsgewalt über die berufliche Zukunft des Mitarbeiters hat. Der Versuch die Persönlichkeit des Chefs zu ändern hat geringe Erfolgsaussichten. Es ist oft besser, konstruktive Kritik oder das eigene Empfinden diplomatisch und vorsichtig zu äußern.

 

Grenzen setzen und auch mal „Nein“ sagen:

Auch wenn es schwierig ist, müssen klare, aber respektvolle Grenzen gesetzt werden, um sich vor übermäßigen Anforderungen zu schützen. Eine Dokumentation aller Interaktionen kann hilfreich sein, um sich beispielsweise gegen ungerechtfertigte Vorwürfe zu schützen.

 

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Suche nach Unterstützung:

Es kann hilfreich sein, Unterstützung bei Kollegen, der Personalabteilung oder externen Mentoren zu suchen, um Rückhalt und Rat zu bekommen. Eine professionelle Hilfe durch Coaches oder Therapeuten kann ebenfalls nützlich sein.

 

Strategische Kommunikation:

Die Kommunikation sollte möglichst immer klar und präzise sein, um Missverständnisse zu vermeiden. Wichtige Informationen am besten schriftlich festhalten, um Missbrauch oder Falschanschuldigungen vorzubeugen.

 

Exit-Strategie:

In extremen Fällen sollte eine Exit-Strategie geplant werden, falls die Situation untragbar wird.
Dazu gehört beispielsweise Netzwerke zu pflegen und sich nach neuen Jobmöglichkeiten umsehen.

 

Durch diese unterschiedlichen Ansätze können Sie je nach Situation geeignete Maßnahmen ergreifen, um ihre Arbeitsumgebung zu verbessern und ihre eigene psychische Gesundheit zu schützen.

Es ist wichtig zu betonen, dass es in der Regel wenig Sinn ergibt, die andere Person verändern zu wollen. Das gelingt in den wenigsten Fällen. Besonders Narzissten ziehen ihre Energie auch aus Konfrontation und Kritik.

Wesentlich erfolgversprechender ist es, sich auf die Dinge zu fokussieren, die in Ihrer eigenen Macht stehen. Getreu dem Motto: Ändere, was du verändern kannst, akzeptiere Dinge, die du nicht ändern kannst und lerne, das eine vom anderen zu unterscheiden.


Umgang mit narzisstischem Chef – 8 Tipps, um besser damit klarzukommen

 

Narzissmus hilft Menschen oft dabei, in Führungspositionen aufzusteigen, macht sie aber nicht unbedingt zu effektiven Führungskräften. Die einhergehende Selbstüberschätzung von Narzissten führt zu besseren Selbstbewertungen ihrer Führungsqualitäten, doch objektive Bewertungen durch Mitarbeiter und Außenstehende zeigen keinen solchen Zusammenhang.

Wie erwähnt ist es sinnvoll sich beim Umgang mit einem narzisstischen Chef auf die Dinge zu konzentrieren, die in der eigenen Hand liegen. Gelassenheit ist einer der großen Schlüsse. Hier finden Sie weitere Tipps und Methoden, die helfen können:

 

Atemübungen:

Entwickeln oder suchen Sie sich Atemübungen, die Sie in Stresssituationen anwenden können. Atmen Sie in solchen Situationen tief ein und aus, um Ihre Nerven zu beruhigen und einen klaren Kopf zu bewahren.

 

Achtsamkeitsübungen:

Integrieren Sie Achtsamkeitsübungen in Ihren Alltag, um Ihre innere Ruhe zu stärken. Das hilft Ihnen, fokussiert zu bleiben und sich weniger von negativen Einflüssen beeinflussen zu lassen.

 

Meditation und autogenes Training:

Nutzen Sie Meditation und autogenes Training zur Stressbewältigung. Diese Methoden können Ihnen helfen, Ihre innere Balance zu finden und emotional stabil zu bleiben.

 

Trigger setzen:

Setzen Sie bestimmte Triggerpunkte, die Sie mit Atemübungen verbinden. Beispielsweise können Sie jedes Mal, wenn der Chef Sie anschreit oder Sie sich ungerecht behandelt fühlen Ihren Stift greifen und mehrmals tief ein und ausatmen. Das kann helfen, in angespannten Situationen die Ruhe zu bewahren.

 

Selbstfürsorge lernen und praktizieren:

Achten Sie auf Ihre eigene Gesundheit und Ihr Wohlbefinden. Regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf sind entscheidend, um stressresistent zu bleiben.

 

Netzwerk aufbauen:

Suchen Sie Unterstützung bei Kollegen oder externen Mentoren. Ein starkes Netzwerk kann Ihnen Rückhalt geben und Ihnen helfen, schwierige Situationen besser zu bewältigen.

 

Positives Umfeld schaffen:

Gestalten Sie Ihren Arbeitsplatz so gemütlich wie möglich. Persönliche Gegenstände oder inspirierende Zitate können dazu beitragen, eine motivierende Atmosphäre zu schaffen.

 

Erwartungen anpassen:

Erwarten Sie keine Empathie oder Verständnis. Narzissten haben oft Schwierigkeiten, die Gefühle anderer zu erkennen und zu berücksichtigen. Konzentrieren Sie sich auf sich selbst.

 

 

Narzisst als Chef? Fazit zum Umgang

 

Abschließend lässt sich sagen, dass der Umgang mit einem narzisstischen Chef eine erhebliche Herausforderung darstellen kann. Es ist dabei entscheidend, die eigene Gelassenheit zu trainieren und sich auf die Dinge zu konzentrieren, die man ändern kann.

Durch Achtsamkeitsübungen, klare Kommunikation und das Setzen von Grenzen können Sie Ihre Resilienz bewahren und Ihre Arbeitsumgebung positiv beeinflussen.

 

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Weitere Ressourcen & Quellen: