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Das GROW Modell – Eine geniale Methode für Wachstum & Veränderung

Alles über die berühmte Methode und wie Sie daraus Ihr eigenes Coaching Tool erstellen

 

Das erprobte GROW Modell ist eine bekannte Coaching-Methode vom ehemaligen Rennfahrer und Coaching Pionier John Whitmore. In diesem Artikel wird sie mit einem Fundus an systemischen Fragen  ergänzt, mit deren Hilfe Sie Ihr persönliches Coaching Tool kreieren können.

 

Was ist das GROW-Modell? Eine kurze Definition

 

Beim GROW-Modell handelt es sich um eine bekannte Coaching-Methode, die vier Phasen durchläuft: Zunächst wird das Ziel definiert (Goal).

Anschließend wird der aktuelle IST-Zustand analysiert (Reality).

Im dritten Schritt werden Möglichkeiten zur Erreichung des Ziels erarbeitet (Options).

In der abschließenden Phase wird ein konkreter Aktionsplan erstellt (Will). Das GROW-Modell ist besonders effektiv und beliebt bei der Entwicklung von Führungskräften, im systemischen Coaching der Persönlichkeitsentwicklung und der Unterstützung von Veränderungsprozessen.

 

Die GROW Methode lässt sich individuell anpassen

 

Mit der hier beschriebene Anleitung haben Sie die Möglichkeit, das GROW Modell an Ihre persönliche Art und Vorstellung anzupassen. Eines der Hauptziele Ihres persönlichen Coaching Tools ist es, den Selbstreflexionsprozess Ihrer Klienten in Gang zu setzen und weiterzuentwickeln.

Sie können dieses Modell während Ihrer Sitzungen einsetzen. Um die volle Wirkung zu erreichen, empfehlen wir jedoch den Klienten die entsprechenden Fragen zur schriftlichen Bearbeitung mit nach Hause zu geben.

Durch die Schriftlichkeit und die nötige Zeit zur Reflexion erreichen Sie eine bewusste Auseinandersetzung der Klienten mit ihren Zielen und Herausforderungen. Gleichzeitig wird die Planung der nächsten Schritte wesentlich erleichtert.

 

Es wird auf diese Weise deutlich, wo der Klient gerade steht und wo es Schwierigkeiten gibt. Sie erhalten so die Möglichkeit, den Coaching Prozess darauf abzustimmen und zu optimieren.

Durch die schriftlichen Aufzeichnungen werden Gedankenmuster, Glaubenssätze, Fortschritte und auch Hürden sichtbar.

Notwendige Anpassungen können sofort in die nächste Sitzung integriert werden. Der Prozess wird so individueller, intensiver, effektiver und nachhaltig erfolgreicher. Zur Aufzeichnung und Online Begleitung können Sie beispielsweise die Coaching Software CleverMemo einsetzen.

 

 

Das GROW Modell von John Whitmore im Detail

Das GROW Modell

Das GROW Modell wurde von John Whitmore und seinem Team entwickelt. Die Coaching Methode besteht aus einer Folge von Fragen aus vier verschiedenen Bereichen und dient der Zielfindung und Problemlösung.

 

Es ist ein guter Leitfaden, um eine Coaching Sitzungen zu führen, zu strukturieren und mit konkreten Ergebnissen und Zielen zu beenden. Es geht hierbei nicht darum, den Klienten einen Ratschlag zu geben, sondern sie mit Struktur und gezielten Fragen dabei zu unterstützen, die für sich besten Handlungsmöglichkeiten zu finden.

 

Der einfache Aufbau der GROW Modell Coaching Methode:

 

GROW Modell Whitmore

 

Jeder Buchstabe von GROW steht für eine Phase:

 

GROW Modell Phase 1: GOAL Setting – Die Ziel- und Orientierungsphase

 

In der Ziel- und Orientierungsphase erarbeitet der Klient ein für sich realistisches und erstrebenswertes Ziel. Zur Zielfindung hat sich generell die SMART-Mothode für die Zielfindung etabliert. Das bedeutet, ein Zielt sollte nach Möglichkeit immer spezifisch, messbar, erreichbar, realistisch und zeitlich messbar formuliert werden. Nach Möglichkeit sollte das Ziel außerdem schriftlich festgehalten werden.

Bei der Zielsetzung können sowohl kurzfristige (für eine Sitzung / Woche), oder auch langfristige Ziele genannt werden.

 

Mögliche Coaching Fragen für die Goal-Setting Phase sind:

 

  • Was möchte ich in dieser Sitzung erreichen?
  • Was ist das konkrete Ziel dieses Coachings?
  • Wie viel Kontrolle und Einfluss habe ich auf mein Ziel? Hängt der Erfolg nur von mir ab?
  • Was möchte ich wirklich?
  • Was ist mein größtes Ziel? Was macht dieses Ziel so wichtig für mich?
  • Was soll meine Firma im nächsten Monat erreichen?
  • Mit welchen Kennzahlen lässt sich die Erreichung meines Zieles messen?
  • Woran erkenne ich, dass ich mein Ziel erreicht habe?
  • Wieviel Kilo möchte ich abnehmen?

 

Tipp: Hier finden Sie alles zu den 17 wichtigsten Fragetechniken und Frageformen.

 

 

GROW Modell Phase 2: REALITY Check – Die Realitätsprüfung und Analyse der IST- Situation

 

GROW Modell 2

 

Sobald das Ziel erarbeitet und schriftlich festgehalten ist, geht es darum, einen genaueren Blick auf die Ist-Situation zu werfen.

Hier wird erörtert, wie weit der Klient von seinem Ziel weg ist, was bereits versucht wurde und was ihn momentan davon abhält. In der Reality Phase wird somit der Startpunkt des Klienten erarbeitet und die Informationen und Ressourcen zusammengetragen, die für die Zielerreichung notwendig sind.

 

Beispiel Fragen für die Reality-Phase sind:

  • Was habe ich bisher unternommen, um das Ziel zu erreichen?
  • Welchen Effekt / Ergebnis hat das gehabt?
  • Wie wichtig ist das für mich?
  • Worin besteht aktuell meine größte Herausforderung?
  • Was steht im Moment dem erreichen meines Zieles im Weg?
  • Was hat mich davon abgehalten, andere Dinge auszuprobieren?
  • Wie viel Einfluss habe ich auf die momentane Situation und die Zielerreichung generell?
  • Was wäre die Konsequenz, wenn ich das Ziel nicht erreiche?

 

 

GROW Modell Phase 3:  OPTIONS – Erarbeiten von Lösungsmöglichkeiten

 

Wenn die Reality Phase mit dem Klienten vorerst abgeschlossen ist, geht es daran, Optionen und Alternativen zu finden. Hierbei ist es wichtig, dass Sie als Coach oder Berater keine Ideen vorgeben, sondern Hilfe zur Selbsthilfe leisten und den Klienten selbst auf Möglichkeiten erarbeiten lassen.

Dabei ist es hilfreich, in einem Brainstorming verschiedene Optionen zu sammeln und sich im Nachhinein darüber Gedanken zu machen, welche davon realistisch in die Praxis umgesetzt werden können. Sie als Coach bieten also einen Rahmen, der es dem Klienten möglich macht, selbst die verschiedensten Gedanken durchzuspielen, ohne sich dabei zu begrenzen.
Auch eine Kombination aus den richtigen systemischen Fragen kann neue Handlungsideen hervorbringen, die im Anschluss auf ihre Umsetzbarkeit geprüft werden können.

 

Besonders in dieser Phase kann die schriftliche Auseinandersetzung wertvolle Ideen und Optionen ans Licht bringen. Geben Sie Klienten beispielsweise nach der Sitzung einige Fragen mit an die Hand, die zur Erarbeitung der Handlungsoptionen hilfreich sind. Mit CleverMemo ist die Coaching Hausaufgabe in wenigen Sekunden erstellt und Sie erhalten die Ideen des Klienten schon vor der nächsten Sitzung. Damit lassen sich weitere Schritte effektiv planen und evaluieren.

 

Mögliche GROW-Modell Fragen in der Options Phase sind:

 

  • Was sind meine Optionen?
  • Was hat in der Vergangenheit gut funktioniert?
  • Was könnte mir in dieser Situation weiterhelfen?
  • Wen könnte ich in dieser Lage um Rat fragen?
  • Welche Ressourcen und Fähigkeiten stehen mir zur Lösung meiner Situation zur Verfügung?
  • Welche meiner Handlungsoptionen ist die vielversprechendste und warum?

 



Die meisten dieser Fragen sind offene Fragen. Sollte Ihr Klient einmal ins Stocken geraten ist es hilfreich, Stichwörter und Antworten aufzugreifen, die zuvor in der GOAL und REALITY Phase genannt wurden. Wenn Sie den Klienten dazu eingeladen haben, diese mit CleverMemo zu notieren, können sie einfach wiedergefunden und erneut reflektiert und diskutiert werden.

 

Es ist im Laufe des Prozesses immer wieder hilfreich, sich die REALITY Phase, mit den entsprechenden Fragen und Antworten erneut anzusehen, da die Antworten auf die GOAL und OPTIONS Fragen oftmals von Ängsten, Sorgen, Irritation und Unsicherheit überdeckt sind. Die REALITY Phase bringt diese Blockaden ans Licht, wo Sie identifiziert und bearbeitet werden können.

Gerade aus diesem Grund ist es ungeheuer nützlich, dem Klienten die Fragen und auch seine Antworten zur Reflexion mit nach Hause zu geben. Durch Vorlagen zu Sitzungsnotizen in CleverMemo können Sie die Fragen & Antworten während der Sitzung stichpunktartig notieren und dem Klienten in seinem virtuellen Beratungsraum direkt nach der Sitzung zur Verfügung stellen. Damit können Klienten sich auch nach der Präsenzsitzung ganz einfach erneut damit auseinandersetzen.

 

GROW Modell Phase 4: WILL-Phase – Umsetzungsphase

 

Grow Modell 3

 

Die WILL-Phase ist die letzte der vier GROW Phasen. Während die ersten drei Phasen das Klarheit schaffen und Bewusstsein stärken, geht es in dieser Phase um die Verwirklichung der erarbeiteten Ideen. Daraus werden dann konkrete Handlungsschritte abgeleitet. Sie münden in einen konkreten Plan, der den Klienten ans Ziel führen soll.

 

Es geht nun darum, Entscheidungen zu treffen und ins Handeln zu kommen. Die Will Phase des GROW-Modells kann man also auch als Umsetzungsphase bezeichnen. Außerdem werden alle notwendigen und verfügbaren Ressourcen für die Umsetzung identifiziert. Wichtig ist, dass der Klient hier eigenständig entscheidet, welche Schritte er nun gehen möchte.

 

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Für diese Umsetzungsplanung (Will-Phase) empfiehlt John Whitmore in „Coaching für die Praxis“ folgende Fragen:

 

  • Was und wann werde ich tun?
    → konkrete Aussagen sind hier unerlässlich
  • Ist die geplante Handlung wirklich zielführend?
    → hier wird die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Umsetzung geprüft.
  • Welche Hindernisse könnten mir auf diesem Weg begegnen?
    → hier wird der Klient auf eventuell aufkommende Probleme eingestellt und vorbereitet
  • Wer muss es wissen?
    → es geht darum herauszuarbeiten, wer über die Zielsetzung informiert werden muss
  • Welche Unterstützung benötige ich zur Zielerreichung?
    → das können Personen, oder auch Ressourcen sein
  • Welche weiteren Überlegungen kommen mir in den Sinn?
    → hier wird geprüft, ob alle zur Umsetzung wichtigen Themen besprochen wurden

 

GROW-Modell Abschlussfrage:

Auf einer Skala von 1-10: Wie wahrscheinlich ist es, dass ich die Handlungen ausführe?

 

Hierbei geht es darum herauszufinden, wie sehr der Klient das Ziel wirklich erreichen will. Nach John Whitmore weist ein Ergebnis unter 8 darauf hin, dass das gewünschte Ziel vermutlich nicht erreicht wird. In diesem Fall sollte das Ziel erneut besprochen und gegebenenfalls angepasst werden.

Nachdem das moderne Leben so viele Möglichkeiten bietet, ist vielen Klienten oftmals gar nicht ganz klar, was ihr konkretes Ziel ist. Gerade hier hilft die REALITY Phase, um sich darauf zu fokussieren, was einem wirklich wichtig ist und worauf man seine Energie lenken möchte.

 

Grow Modell 4Bei der GROW Methode müssen die einzelnen Phasen nicht strikt in einer Reihe abfolgen. Wie oben bereits erwähnt können in eher festgefahrenen Situationen REALITY Fragen dabei helfen, das Bewusstsein zu stärken.

Wenn der Klient sich in einer negativen Gedankenspirale befindet, helfen GOAL Fragen, um den Fokus auf ein lösungsorientiertes Denken zu lenken. Die OPTIONS-Phase dient eher dem Brainstorming der verschiedenen Möglichkeiten und fördert damit die Kreativität.

Während der Sitzung oder eines Prozesses strikt an den einzelnen GROW Phasen festzuhalten macht weniger Sinn, als sich darauf zu konzentrieren, was dem Klienten in der konkreten Situation hilft. Sie sind jedoch eine gute Orientierung.

 


Infografik: Ein GROW-Modell Beispiel in Kombination mit systemischen Fragen:

 

GROW Modell Infografik

-> Hier finden Sie das dazu passende Coaching Tool-Set “Systemische Fragen”

 

 

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