Das GROW ModellDas erprobte GROW Modell vom ehemaligen Rennfahrer und Coaching Pionier John Whitmore kombiniert mit einem Fundus systemischer Fragen können Sie verwenden, um Ihr persönliches Coaching Tool zu kreieren.

Mit Hilfe dieses Tools automatisieren Sie Ihren Coaching Prozess und erreichen dadurch, dass der Klient die meiste Arbeit selbst erledigt. Auf das GROW Modell und die zu den einzelnen Phasen passenden Fragen gehe ich weiter unten näher ein.

 

Sie sollten das Modell auf Ihre Art Coaching Gespräche zu führen und die Ziele und Art Ihrer Klienten zuschneiden. Der Schlüssel Ihres persönlichen Coaching Tools ist, den Selbstreflexionsprozess Ihrer Klienten zu erwecken und weiter zu entwickeln. Stellen Sie sicher, dass Sie dem Klienten im Anschluss an eine Sitzung die entsprechenden Fragen zur schriftlichen Beantwortung mit nach Hause geben.

Durch die Schriftlichkeit, den Abstand und die nötige Zeit zur Reflexion erreichen Sie zum Einen, dass der Klient wesentlich bewusster mit den Inhalten des Coachings umgeht und Ihnen gleichzeitig die Planung der nächsten Schritte erleichtert.

 

Sie haben somit auch die Möglichkeit zu erkennen, wo der Klient wirklich steht und können den Prozess auf diese Weise jederzeit optimieren. Durch das stetige aufzeichnen und überprüfen der Antworten wird die Entwicklung mit all ihren Details (Fortschritte, Hürden etc.) plastisch sichtbar.

Notwendige Anpassungen können sofort in das nächste Setting integriert werden. Der Prozess wird so individueller, intensiver, effektiver und erfolgreicher. Zur Aufzeichnung empfiehlt sich die Coaching Software CleverMemo

 

Hier sehen Sie etwas genauer, wie das Modell der systemischen Fragen kombiniert mit dem  GROW Modell aussehen kann:

 

GROW Modell

 

Wann sind systemische Fragen am effektivsten?

 

Wenn sie schriftlich formuliert sind….
Das heißt genügend Zeit zur Reflexion gegeben war und somit zusätzlich die bewusste Auseinandersetzung der formulierten Gedanken gefördert wird.

Wenn sie spezifisch sind…
Je spezifischer die Fragen, desto detailierter ist die Auseinandersetzung mit der Antwort.

 

Versuchen Sie dabei die Fragen so zu stellen, dass sich der Klient mit den positiven Aspekten der gewünschten Entwicklung befasst, denn dies führt zu einer freudigeren Konzentration auf die eigenen Stärken und Möglichkeiten. Durch die schriftliche Antwort haben auch Sie als Coach wesentlich mehr Zeit spezifisch, motivierend zu reagieren.

 

Das GROW Modell von John Whitmore im Detail

Das GROW Modell wurde von John Whitmore und seinem Team entwickelt. Es besteht aus einer Folge von Fragen aus vier verschiedenen Bereichen und ist eine Methode zur Zielfindung und Problemlösung. Das GROW Modell teilt ein Problem in mehrere Teile und hilft anhand der Aufteilung und Lösung einzelner Teile das „große Ganze“ zu lösen und anzugehen.

Es ist ein guter Leitfaden, um ein Coaching Gespräch zu führen, zu strukturieren und es mit konkreten Ergebnissen und Zielen zu beenden. Es geht nicht darum dem Klienten einen Ratschlag zu geben, sondern ihn dabei zu unterstützen die für sich besten Möglichkeiten herauszufinden.

 

GROW Modell Whitmore

 

Jeder Buchstabe von GROW steht für eine Phase:

GOAL Setting

Die Zielsetzung. Hier geht es darum herauszufinden, welche Ziele der Klient gerne erreichen möchte und diese so konkret wie möglich zu formulieren. Eine (zusätzliche) schriftliche Formulierung ist besonders hilfreich.
Das Ziel sollte nicht problem- sondern lösungsorientiert formuliert werden und es ist wichtig, dass der Klient selbst die Kontrolle darüber hat das Ziel auch wirklich realistisch zu erreichen.

Bei der Zielsetzung können sowohl kurzfristige (für diese Sitzung / Woche), oder auch langfristige Ziele genannt werden.

Mögliche Fragen sind:

Was möchten Sie in dieser Sitzung erreichen?
Was möchten Sie wirklich?
Können Sie in einem Satz formulieren, was Sie möchten?
Was soll Ihre Firma im nächsten Monat erreichen?
Wieviel Kilo möchten Sie abnehmen?

 

REALITY Check

GROW Modell 2Wenn das Ziel erarbeitet und definiert ist, geht es für den Coach und Klienten darum sich die Ist-Situation näher anzusehen. Bei dieser Prüfung der Ist-Situation sollten Sie als Coach möglichst unvoreingenommen und objektiv sein.

Es geht darum herauszufinden, wie weit der Klient von seinem Ziel weg ist, was bereits versucht wurde um es zu erreichen und was die momentanen Schwierigkeiten sind. In der Reality Phase wird der Startpunkt des Klienten erarbeitet und die Informationen zusammengetragen, die auf dem Weg zum Erreichen des Zieles essentiell sind.

 

Mögliche Fragen sind:

Was haben Sie bisher unternommen, um das Ziel zu erreichen?
Welchen Effekt / Ergebnis hat das gehabt?
Wie wichtig ist das für Sie?
Was machen Sie momentan, was dem erreichen Ihres Zieles im Weg stehen könnte?
Was hat Sie davon abgehalten andere Dinge auszuprobieren?
Wie viel Einfluss haben Sie auf die momentane Situation?
Was wäre die Konsequenz, wenn Sie das Ziel nicht erreichen?

An dieser Stelle lässt sich eine gute Parallele zu Timothy Gallweys Inner Game Methode ziehen, von der die GROW Methode beeinflusst ist.

Gallwey war Tennis Coach und er fand heraus, dass Verbesserungen, die er seinen Spielern direkt mitgeteilt hat zwar kurzzeitig geholfen haben, aber nach kurzer Zeit wieder vergessen waren.

 

Inner Game Methode GallweyEin Beispiel für die Inner Game Methode ist ein Spieler, der Probleme hatte beim Aufschlag, weil er mit den Augen nicht immer konsequent den Ball fokussiert hat.

Manch ein Coach würde seinem Spieler sagen, er solle darauf achten beim Aufschlag immer die Augen auf dem Ball zu haben. Doch das führt dazu, dass der Spieler sich immer wieder einredet er muss auf den Ball schauen und auch an die Situationen erinnert wird, in denen er das nicht getan hat und den Ball ins Netz geschlagen hat.

Stattdessen forderte er seinen Spieler auf beim Aufschlag jedes vorherige auftippen des Balles mit dem Wort „auftippen“ und jedes schlagen mit dem Wort „schlagen“ zu begleiten.
Das führte ganz automatisch dazu, dass der Spieler die Augen auf dem Ball gelassen hat, ohne aktiv daran denken zu müssen und sich die vorherigen Fehlversuche in Erinnerung zu rufen.

 

Als Galway sah, dass dieser Weg besser funktioniert, begann er statt Instruktionen zu geben einfach Fragen zu stellen. Nach der GROW Methode könnte es also so ablaufen:

In der Goal Phase wird ein Ziel gesetzt, dass der Spieler erreichen möchte. Zum Beispiel mehr Aufschläge ins Feld bringen und es wird ein genaues Ziel definiert, wie viele von 10 Aufschlägen, denn erfolgreich sein sollten.

In der Reality Phase schlägt der Spieler 10 Aufschläge und beide finden heraus wie viele ins Feld gehen. Hier könnte man dem Spieler nun die Frage stellen, was seiner Meinung nach anders ist, wenn er den Ball nicht über das Netz bekommt, um so seinen Fokus darauf zu lenken und den Spieler zum Nachdenken zu bringen, wann der Aufschlag erfolgreich ist und wann nicht ( Options-Phase ). Dadurch bekommt der Spieler eine klare Vorstellung woran er arbeiten muss, um sein Ziel mit der gewünschten Zahl von erfolgreichen Aufschlägen zu erreichen. (Will-Phase)

 

Inner Game MethodeDie Grundidee des GROW Modells und der Inner Game Methode ist es Menschen zu unterstützen, die oftmals Schwierigkeiten haben ihre Ziele zu erreichen. Sie sollen aus Ihrer Erfahrung lernen und Ihre vorhandenes Know-How und Ressourcen nutzen, welche Ihnen bei der Zielerreichung behilflich sind.

 

 

 

 

Zurück zum GROW Modell und der 3. Phase, den OPTIONS

Wenn die Reality Phase mit dem Klienten vorerst abgeschlossen ist, geht es daran Optionen und alternative Wege zu finden. Hierbei ist es wichtig, dass Sie als Coach keine Ideen vorgeben, sondern Hilfe zur Selbsthilfe leisten und den Klienten selbst auf Möglichkeiten kommen lassen.

Es hilft in einem Brainstorming verschiedene Optionen zu sammeln und sich im Nachhinein darüber Gedanken zu machen, ob diese denn überhaupt realistisch in die Praxis umgesetzt werden können. Sie als Coach sollten einen Rahmen bieten, der es dem Klienten möglich macht selbst die verschiedensten Gedanken durchzuspielen, ohne sich dabei zu begrenzen.
Auch verschiedene systemische Fragen können dazu anregen Ideen zu finden und zu prüfen, ob diese realistisch umsetzbar sind.

 

In dieser Phase kann es ebenfalls helfen, dem Klienten die ( Haus-) Aufgabe zu geben, sich darüber in Ruhe zu Hause auseinander zu setzen und direkt online mit Ihnen zu teilen. Mit einem Tool wie CleverMemo ist die Aufgabe in wenigen Sekunden erstellt und Sie erhalten die Ideen des Klienten schon vor der nächsten Sitzung, um weitere Schritte planen und den Prozess zu evaluieren.

 

Mögliche Fragen in der Options Phase sind:

Was sind Ihre Optionen?
Was hat in der Vergangenheit gut funktioniert?
Wenn da noch etwas wäre, was könnte es sein?



Die meisten dieser Fragen sind offen. Sollte Ihr Klient einmal ins Stocken geraten ist es hilfreich Stichwörter und Antworten, die in der GOAL und REALITY Phase genannt wurden aufzugreifen.

Wenn Sie den Klienten dazu angeregt haben, diese mit CleverMemo zu notieren, können sie einfach wiedergefunden und erneut durchgelesen werden.

 

In der Phase des Stockens offene Fragen zu stellen ist so als würde Timothy Gallwey seinen Tennisschüler darauf hinweisen den Ball beim Aufschlag nicht aus den Augen zu lassen. Es klingt einleuchtend und der Spieler möchte es auch, sieht aber durch diesen Hinweis immer noch keinen konkreten Weg seinen Aufschlag dauerhaft zu verbessern.

 

Online Coaching KursDas liegt daran, dass die Frage direkt ins Bewusstsein geht, wohingegen ein zurückgehen zur GOAL und REALITY Phase und ein reflektieren auch das Unterbewusstsein aktiviert.

Es findet eine Kommunikation zwischen der rechten und linken Gehirnhälfte statt. Wenn Sie den Klienten fragen was er erreichen möchte und was seine Träume sind, aktivieren Sie die rechte Gehirnhälfte, die für Kreativität und Vorstellungsvermögen zuständig ist.

Wenn Sie eine Frage wie „Was können Sie dagegen tun ?“ einwerfen, wird die linke Gehirnhälfte aktiv und somit sind beide Seiten damit beschäftigt eine Antwort oder Möglichkeit zu finden.

 

Aus diesem Grund ist es immer wieder hilfreich im Prozess zur REALITY Phase, ihren Fragen und Antworten zurückzukehren, da die Antworten auf die GOAL und OPTIONS Fragen oftmals von Ängsten, Sorgen, Irritation und Unsicherheit überdeckt sind. Die REALITY Phase bringt diese Blockaden ans Licht, wo Sie identifiziert und bearbeitet werden können.

Gerade aus diesem Grund ist es ungeheuer hilfreich dem Klienten die Fragen und auch seine Antworten zur Reflexion mit nach Hause zu geben.
Durch Vorlagen zu Sitzungsnotizen in CleverMemo können Sie die Fragen & Antworten während der Sitzung stichpunktartig notieren und dem Klienten in seinem virtuellen Beratungsraum direkt nach der Sitzung zur Verfügung stellen. Nun kann er sich auch nach der Präsenzsitzung ganz einfach erneut damit auseinander setzen.

 

WILL-Phase

Grow Modell 3Die WILL-Phase ist die letzte der vier GROW Phasen. Während die ersten drei Phasen das Bewusstsein stärken, geht es in dieser Phase darum sich konkrete Handlungsschritte zu überlegen.

Diese Schritte münden in einen konkreten Plan, der den Klienten zu seinem gewünschten Ziel führt.

 

Für diese Umsetzungsplanung empfiehlt John Whitmore in „Coaching für die Praxis“ folgende Fragen:

Was und wann werden Sie tun?
→ konkrete Aussagen sind hier unerlässlich
Ist die geplante Handlung wirklich zielführend?
→ hier wird die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Umsetzung geprüft.
Welche Hindernisse könnten Ihnen auf diesem Weg begegnen?
→ hier wird der Klient auf eventuell aufkommende Probleme eingestellt und vorbereitet
Wer muss es wissen?
→ es geht darum herauszuarbeiten wer über die Zielsetzung informiert werden muss
Welche Unterstützung benötigen Sie zur Zielerreichung
→ das können Personen, oder auch Ressourcen sein
Welche weiteren Überlegungen kommen Ihnen in den Sinn?
→ hier wird geprüft, ob alle zur Umsetzung wichtigen Themen besprochen wurden

 

Auf einer Skala von 1-10: Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie die Handlungen ausführen?

Hierbei geht es darum herauszufinden wie sehr der Klient das Ziel wirklich erreichen will. Nach John Whitmore weist ein Ergebnis unter 8 darauf hin, dass das gewünschte Ziel vermutlich nicht erreicht wird. In diesem Fall sollte das Ziel erneut besprochen und gegebenenfalls angepasst werden.

Nachdem das moderne Leben so viele Möglichkeiten bietet, ist vielen Klienten oftmals gar nicht ganz klar was ihr konkretes Ziel ist. Gerade hier hilft die REALITY Phase, um sich darauf zu fokussieren, was einem wirklich wichtig ist und worauf man seine Energie lenken möchte.

Grow Modell 4Bei der GROW Methode müssen die einzelnen Phasen nicht strikt in einer Reihe abfolgen. Wie oben bereits erwähnt können in eher festgefahrenen Situationen REALITY Fragen dabei helfen das Bewusstsein zu stärken.

Wenn der Klient eher im negativen verharrt helfen GOAL Fragen, um die Energie auf ein lösungsorientiertes Denken zu lenken. Die OPTIONS-Phase dient eher dem Brainstorming der verschiedenen Möglichkeiten und fördert damit die Kreativität des Klienten.

Während der Sitzung oder eines Prozesses strikt an den einzelnen GROW Phasen festzuhalten macht weniger Sinn, als sich darauf zu konzentrieren, was dem Klienten in der konkreten Situation hilft. Sie sind jedoch eine gute Orientierung.


Wie erstelle ich daraus mein Coaching Tool?

Für jede der oben genannten 4 Phasen, können Sie sich bezogen auf die Anforderungen Ihrer Zielgruppe entsprechende Fragen überlegen. In CleverMemo können Sie Ihre Fragen als Vorlage hinterlegen und direkt nach der Sitzung als (Haus-) Aufgabe an Ihren Klienten schicken. Dieser kann sie direkt dort beantworten, wodurch Sie sofort Einblick in die gegebenen Antworten haben.

 

Nach Abschluss der WILL-Phase ist es hilfreich dem Klienten die Notizen mit den Handlungsschritten und Antworten übergeben und sie noch einmal gemeinsam besprechen. Wenn Sie den gemeinsamen Dialog in CleverMemo dokumentiert haben reicht ein Klick, um ein PDF mit dem kompletten Verlauf und Austausch zwischen Ihnen zu generieren. Zeitsparend für Sie als Coach und ein ungeheuer wertvoller und toller Service für Ihre Klienten.

 

Zwar muss der Klient die Ziele eigenverantwortlich umsetzen, jedoch erhöht ein Unterstützungsangebot des Coaches in der Follow-Up Phase die Erfolgswahrscheinlichkeit um das 3-Fache! Mit CleverMemo bieten Sie dem Klienten einen Ort an dem er reflektieren und die Fortschritte seines Prozesses schriftlich notieren kann. In einem chronologischen Verlauf ist der gesamte Prozess automatisch für Sie dokumentiert.

 

Je mehr Sie Ihren Prozess automatisieren, desto einfacher können Sie ein nicht ganz so betreuungsintensives „Coaching light“, das meist oder ausschließlich online stattfinden kann zu einem günstigeren Honorar anbieten. Auf diese Weise können Sie neue Klientenschichten mit Ihrem Angebot erreichen.