was-tun-bei-burnout-selbsthilfe-wegeBurnout als Chance!?

Burnout ist eine stark zunehmende Erkrankung, die vor keiner Berufs- und Gesellschaftsschicht halt macht. Betroffene empfinden ihre aktuelle Situation meist als völlig aussichtslos.

Sie fühlen sich hilflos und komplett ausgebrannt. Man kann Burnout als eine Art Hilferuf bezeichnen, der einem klarmacht, dass sich im Leben dringend etwas ändern muss.

 

Erkennt man diese Botschaft, ergeben sich durchaus Chancen das Leben wieder in die richtige Bahn zu bringen und sogar zum besseren zu verändern. Diese Betrachtung ermöglicht einen positiven Ausweg aus der Sackgasse für Erneuerung und Wachstum und auch zu mehr Erfüllung im Leben.

Was kann man bei Burnout konkret tun? Ob eine Behandlung zu Hause in Form einer Selbsthilfe möglich ist oder ob doch die Unterstützung eines Coaches oder eventuell sogar eines Therapeuten notwendig ist, entscheidet nicht zuletzt die Schwere der Erkrankung.

 

Das Toolset Burnout Prävention und Behandlung unterstützt Sie dabei, Wege aus dem Burnout zu finden. Es eignet sich sowohl für Coaches und Berater zur Arbeit mit ihren Klienten, als auch als Selbsthilfe Tool für Burnout-Gefährdete und Betroffene.

 

Was ist ein Burnout eigentlich, beziehungsweise als was wird es generell betrachtet? (Burnout Definition)

 

Menschen die sich selbst oder von Therapeuten begrifflich „Burnout“ eingestuft werden, zeigen
je nach Stadium Symptome wie starken Stress, Niedergeschlagenheit, Aggression, Angst, Depression, aber auch starke Unzufriedenheit, verminderte Leistungsfähigkeit, sowie Rückzug von der Außenwelt und verminderte Lebenslust.

In der Regel ist das gepaart mit dem Gefühl der Machtlosigkeit, diesen Symptomen zu entkommen. Man hat das Gefühl die Kontrolle über das eigene Leben teilweise oder sogar komplett verloren zu haben.

 

Wikipedia schreibt dazu:
Burnout geht mit emotionaler Erschöpfung, einem Gefühl von Überforderung sowie reduzierter Leistungszufriedenheit einher. Die Symptomatik wird allerdings uneinheitlich beschrieben (Matthias Burisch identifizierte mehr als 130 Symptome) und überlappt mit der diverser anderer Störungsbilder (z. B. Depression). Burnout-Syndrome können mit eher unauffälligen Frühsymptomen beginnen und bis hin zu völliger Arbeitsunfähigkeit oder Suizid führen.

 

Schon an der Vielfalt der Symptome erkennt man, dass es sich nicht um eine klassische Erkrankung handelt. Von vielen Betroffenen wird der Begriff Burnout sogar positiv assoziiert, da es darauf hindeutet, dass man besonders pflichtbewusst und leistungsorientiert ist.

Manchen liefert die oft sogar selbst gestellte Diagnose einen willkommenen Grund, zumindest zeitweise aus dem Hamsterrad auszusteigen. Man hat eine gesellschaftlich akzeptierte Erklärung, warum man vorübergehend nicht funktioniert.

 

In der Regel hat der Betroffene bis zum Zeitpunkt der Diagnose, keine Möglichkeit gesehen hat, stopp zu sagen. Oft ist es eine Situation, die erst dadurch entstanden ist, dass eine Vielzahl von Signalen überhört wurde. Der Burnout Patient hat sich gewissermaßen verloren.

Es ist wichtig, die Gründe für die jetzige Situation herauszufinden, um dieser Sackgasse des Leidens zu entkommen. Nur wenn man diese erkennt und benennt, weiß man, dass es etwas Konkretes zu verändern gibt.

Alles andere wäre lediglich ein Lindern von Symptomen, ohne nachhaltig die Wurzel der Erkrankung zu bearbeiten.


Burnout Hilfe: Wege aus dem Burnout (Selbsthilfe, Coaching oder sogar Therapie?)

 

Sobald wir wissen, was genau uns in diese ausweglos scheinende Situation gebracht hat, lassen sich auch nachhaltig effektive Wege aus dieser Situation heraus finden.

Ehrlichkeit ist hier ein Schlüsselwort. Ehrlichkeit in der Analyse durch den Coach oder Therapeuten, aber vor allem auch die Ehrlichkeit des Burnout Gefährdeten / Patienten sich selbst gegenüber, und letztendlich Ehrlichkeit bei den Interventionen.

Analysiert man die vielfältigen Symptome, so kann man festhalten, dass Burnout ein sehr individuelles und auch sehr subjektiv empfundenes Überbelastungssyndrom ist. Es ist gepaart mit den Gefühlen der Ausweglosigkeit, Fremdbestimmtheit durch äußere Faktoren, aber auch Kontrollverlust.

 

Gerade durch die individuell sehr unterschiedliche Ausprägung des Phänomens ist eine gründliche
Erforschung der Auslösefaktoren und deren eigentlichen Wurzeln besonders wichtig. Je nachdem wie stark die Symptome bereits sind, ist eine Burnout-Behandlung zu Hause (Selbsthilfe) möglich. Bei stärkerer Ausprägung empfiehlt sich die externe Unterstützung durch einen Coach oder gegebenenfalls sogar Therapeuten.

Ohne vorherige Analyse ist es nicht möglich zu bestimmen, welche Form der Hilfe notwendig ist.

 

 

Selbsthilfe bei Burnout – Der Selbsttest gibt einen ersten Einblick

 

Um festzustellen, ob man Burnout gefährdet oder vielleicht sogar schon betroffen ist, eignet sich ein Burnout Selbsttest. Dabei überprüfen Sie Ihre Ist-Situation in Bezug auf körperliche, gefühls- und verhaltensmäßige Auswirkungen. Sie bekommen einen ersten Eindruck von Ihrer Situation und können einzelne Puzzleteile zusammensetzen.

Der Burnout Selbsttest ist die erste Übung des Burnout Toolsets. Vier darauf aufbauende Tools vertiefen die Bestandsaufnahme. Die Übungen können zur Selbsthilfe bei Burnout (Gefahr) eingesetzt werden und eignen sich zudem für Coaches und Berater zur Arbeit mit betroffenen Klienten.

 

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Meist ergibt eine solche Erforschung (Selbsttest des Klienten), dass ein wesentlicher, wenn nicht sogar der wesentliche Faktor fehlende Authentizität ist. Das bedeutet, der Betroffene hat sich im Laufe des Lebens von seinem Wesenskern entfernt und lebt fremdbestimmt.

Klienten stellen fest, dass sie durch Starrheit, unabdingbares Festhalten an bestimmten Verhaltensweisen, Sichtweisen und ähnlichem, versäumt haben, Impulse aufzugreifen und notwendige Entscheidungen zu treffen. Auch wurde es oftmals versäumt, notwendige Selbstkritik zu üben und sogenannte „Gesetzmäßigkeiten“, wie auch eigenes Verhalten zu hinterfragen.

 

Burnout überwinden – Wege aus dem Burnout – Selbstwahrnehmung ist ein Schlüssel

 

Gerade in unserer modernen Leistungsgesellschaft, in der wir durch ständige Verfügbarkeit und die Präsenz in den sozialen Medien, besonders exponiert und unter Beobachtung stehen, wird der Zwang dazuzugehören und keine Schwächen oder Fehler zu zeigen, immer größer.

Der Leistungs- und Gruppenzwang führt häufig dazu, seine individuelle Sicht auf die Welt und die Dinge zu unterdrücken. In der Folge wird die Eigenwahrnehmung immer mehr geschwächt und unterdrückt.

 

Da konfrontatives Denken und Handeln gesellschaftlich auch noch zunehmend geächtet wird, entfernt sich der Einzelne mehr und mehr von einer intrinsisch gesteuerten Lebensführung (seinem Wesen entsprechend) zu einer extrinsisch (von außen) gesteuerten. Das führt auf die Dauer zu einer Entfremdung vom eigenen Wesenskern (Selbst).

Das bedeutet, dass die Betrachtung und Darstellung der eigenen Person, der Bekleidung aber auch die Wahl von Freundschaften, Hobbys und dem Beruf nach einem Wertesystem erfolgt, das von außen erlernt und vorgegeben wird.

Die Orientierung erfolgt fast ausschließlich an externen Faktoren und kaum aus dem eigenen Empfinden heraus. Das geht sogar so weit, dass der eigene Wesenskern und die Bedürfnisse kaum noch gespürt werden. Die gesellschaftlich anerzogenen Werte, Ideen, Sichtweisen werden als die eigenen empfunden.

 

Wir haben uns sozusagen selbst verloren.

 

Somit werden unsere individuellen Stärken, Fähigkeiten, Potentiale und Bedürfnisse mehr und mehr unterdrückt und am Ende gar nicht mehr wahrgenommen. Derart angepasst (unauthentisch), so glaubt man, lebt es sich schließlich zugehöriger, angenehmer, weil konfrontationsloser.

Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Durch das Unterdrücken eigener Impulse bauen sich über die Zeit emotionaler Druck, Aggression und Autoaggression auf. Das raubt Kräfte, trübt den Blick und führt letztendlich zu unerwünschten und mehr und mehr unkontrolliertem Verhalten.

 

Der Rückzug vom Außen wird nach und nach eingeleitet. Die Entfremdung von sich selbst nimmt zu, der Stress wird mehr und mehr zum unerträglichen Druck. Am Ende führt der komplette Kontrollverlust zur Isolation und schließlich zum Kollabieren der Psyche.

Das Burnout ist somit der so wertvolle Hilfeschrei unserer Seele, endlich innezuhalten, diesen Teufelskreis zu stoppen und sich wieder auf sich selbst zu besinnen. Bestenfalls führen wir nach der Behandlung künftig das Leben, das uns und unserer Sehnsucht entspricht.

 

Den Burnout besiegen geht nicht von heute auf morgen – Wege aus dem Burnout

 

Es ist somit eine zweite Chance, die wir im Leben bekommen, um endlich den Reset Knopf zu drücken, bevor schlimmeres passiert und wir nicht nur vom Weg abkommen, sondern sogar in den Abgrund stürzen.

Will man einem Betroffenen helfen, den Burnout zu besiegen, sollte man sehr behutsam vorgehen. Vor allem sollten keine unrealistischen „Shortcut“ Lösungen versprochen werden.

Eine solche Situation ist nicht von heute auf morgen entstanden, sondern in einem recht komplexen
Geschehen, das verschiedene Faktoren beinhaltet. Es ist somit auch nicht möglich die Situation durch eine „Wunderpille“ sofort aufzulösen.

Es gibt Wege aus dem Burnout, aber eine Lösung muss sehr vorsichtig und vor allem ohne Zeitdruck, Schritt für Schritt erarbeitet werden.

 

Burnout (Selbst-)Hilfe: Was tun bei Burnout? Diese Phasen helfen Schritt für Schritt

 

In einer ersten Phase benötigt der Betroffene eine ehrliche Bestandsaufnahme „seiner Realität“. Diese gilt es dann, erstmal anzunehmen, mit dem Ziel, Ruhe in das Geschehen zu bringen. Alles notwendige dafür finden Sie in den Coaching Tools 1 – 4.
Eine exakte und abschließende Analyse ist der erste Schritt in Richtung Heilung (Tool 5). Was nicht als heilungs- und veränderungsbedürftig erkannt und benannt wird, kann auch nicht nachhaltig geheilt werden.

Eine weitere Basis zur Heilung ist es, den Energiehaushalt des Klienten in Ordnung zu bringen.
Dafür sollten Energiequellen und Ressourcen identifiziert und aktiviert werden, Energieräuber in gleicher Weise erkannt und eliminiert werden (Tool 3).

 

Hilfe bei Burnout: Die Ursache liegt oft woanders, als vermutet

 

Die Analyse beinhaltet auch ein exaktes Lokalisieren der Ursachen für den entstandenen Druck
(intrinsisch, extrinsisch, beruflich oder privat). Außerdem benötigt es eine schonungslose Analyse
der Prioritäten, die im Alltag Leitlinie des Tuns sind.

Hier kommt es oft zu überraschenden Ergebnissen, denn so manches Mal liegt die Ursache woanders als zunächst vermutet. Beispielsweise sei hier der Familienvater genannt, der vor der Vaterrolle ins Berufsleben geflüchtet ist: „Das mache ich schließlich alles nur, damit es meiner Familie gut geht“. Paradoxerweise bleibt dabei für geliebte Familie überhaupt keine Zeit.

Oft glaubt der Betroffene selbst, dass die entstandene Schieflage und die in der Folge entstandene Überlastungssituation tatsächlich ihre einzige Ursache in der beruflichen Belastung hat.

 

Priority-Setting: Einer der Wege aus dem Burnout ist das Richtige zur richtigen Zeit zu tun

 

Sind die wahren Ursachen erst einmal erkannt, kann man diese in der Folge konkret angehen.
Auch das Hinterfragen der Prioritäten liefert häufig interessante Ansätze.

Gerade hier finden sich Unstimmigkeiten, ja geradezu eine krasse Unordnung in der Bewertung
unserer alltäglichen Pflichten, die unseren Stress massiv erhöhen. Während wir eine Aufgabe ausführen, verspüren wir gleichzeitig den Druck, das andere nicht oder zu spät zu tun.

Es entsteht ein ständiges schlechtes Gewissen, nicht genug zu tun, beziehungsweise zu sein. Die Tools 7,8 und 9 aus dem Burnout Toolset bieten hier hilfreiche Ansätze und Lösungsmöglichkeiten. Sie beschäftigen sich mit dem erfolgreichen Zeitmanagement, Stressmanagement und dem Strukturieren des Tages.

Dieses Bewertungssystem zu hinterfragen und neu zu ordnen, ist das sogenannte Priority-Setting (speziell Tools 6 und 9). Es ist ein ganz wesentlicher Baustein, den Burnout zu überwinden, beziehungsweise ihm vorzubeugen. Denn fast immer ist Burnout stark beeinflusst vom Wertesystem, das wir leben (intrinsisch = von innen her kommend und extrinsisch = von außen her angeregt und nicht aus eigenem Antrieb).

Nach der Bestandsaufnahme, geht es nun darum, die Erkenntnisse in einen konkreten Handlungsplan zu bringen.

 

Hilfe bei Burnout: Schritt für Schritt die notwendigen Veränderungen angehen

 

Dinge, die sich als veränderbar herausstellen, sollten Schritt für Schritt geändert werden. Dingen gegenüber, die man zumindest mittelfristig für unveränderbar hält, sollte an einer veränderten Einstellung gearbeitet werden, damit diese nicht mehr allzu sehr als Energieräuber wirken. (Tool 4)

In dieser Umstellungs- und Veränderungsphase ist sehr wichtig, die in der ersten Phase erkannten Energiequellen anzuzapfen und Entspannungsphasen (z. B. durch Hobbys, Meditation, autogenes Training oder Yoga) in den Alltag zu integrieren.

Das hilft nicht nur bei der Regeneration, sondern sorgt auch dafür, den nötigen Abstand zu finden. Der neutrale Beobachter, also der äußere Blick auf das eigene Tun und der Blick auf die jeweiligen Reaktionen aus dem Umfeld werden gestärkt.

 

Wir erhalten dadurch sowohl Erkenntnisse über unseren Weg, als auch das notwendige Feedback aus dem sozialen Umfeld. Mit Achtsamkeit lernen wir, unsere Schritte zu betrachten und bewusst zu lenken.

Unsere innere Bewertung mit der Äußeren in Einklang zu bringen, ist ein ganz entscheidender Schritt, den Stress im Leben zu minimieren. Wir erkennen dadurch aber auch, wenn wir von unserem Weg abkommen.

Wenn wir auf diese Weise Handlungsspielraum (aktiven Einfluss auf unser Tun) und Energie zurückgewonnen haben, wird nach und nach das Gefühl gestärkt, den Alltag wieder mehr unter Kontrolle zu haben.

Die neue Ordnung der Prioritäten löst den Stress und das Gefühl, niemals genug zu tun. Wir lernen das Richtige immer zum richtigen Zeitpunkt zu erledigen (Priority-Setting).

 

Burnout Selbsthilfe – Wege aus dem Burnout (alleine von zu Hause oder mit externer Hilfe)

 

In einer abschließenden Phase geht es dann darum, die Ergebnisse nachhaltig zu sichern und einen Rückfall in das alte Burnout Fahrwasser zu vermeiden. Die Lösung dazu liegt bereits in der Ursachenforschung, die am Beginn stattgefunden hat.

Hier haben wir bereits die Teile des Lebens herausgearbeitet, die Stress verursachen und eigentlich nicht unseren Vorstellungen eines glücklichen Lebens entsprechen.

 

Wenn wir unseren Wesenskern zur Grundlage unseres Lebens, unserer Entscheidungen und unseres Tuns machen, dann sind wir nicht nur besonders zufrieden, sondern das Einbringen unserer Qualitäten bereitet uns Freude, geschieht stressfrei und ökonomisch. (Tool 10)

Unser Energiehaushalt ist stets positiv und erlaubt uns, auch so mancher Herausforderung mit Gelassenheit und Ruhe begegnen. Wir müssen keine Angst zu haben, zu kurz zu kommen, weil wir uns selbst vergessen haben oder gar verlieren.

 

Doch Vorsicht:

Das ist keine Aufforderung dazu, von nun an ausschließlich an sich zu denken und das Drumherum auszublenden. Unser Leben ist ein Entwicklungsprozess, der uns zur besten Version unserer selbst macht.

Das gelingt uns jedoch nicht ausschließlich aus uns selbst heraus, sondern in Interaktion mit unserem (systemischen) Umfeld. Dieses dient uns als Spiegel (Feedback & Erkenntnis) und sorgt dafür, dass wir uns nicht in der eigenen Egozentrik verlieren.

Der Weg aus dem Burnout ist oft beschwerlich und nimmt einiges an Zeit in Anspruch. Haben Sie Geduld mit sich. Wenn Sie das Gefühl haben, Burnout gefährdet zu sein oder vermuten bereits einen Burnout zu haben, dann empfehlen wir Ihnen den Burnout Selbsttest und die darauf aufbauenden Übungen.

Falls Sie den Weg nicht alleine gehen möchten, ist es keine Schande, sich externe Unterstützung zu suchen. Zahlreiche Coaches und Therapeuten bieten Unterstützung auf dem Weg aus dem Burnout. Viel Erfolg!

 

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