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Immer wenn wir uns selbst dabei beobachten, was wir gerade denken, fühlen oder tun, sind unsere metakognitiven Fähigkeiten im Einsatz.

Metakognitive Fähigkeiten sind ein echtes Wundermittel im Coaching. Sie lassen sich bei fast jedem Thema und in jeder noch so verzwickten Lage nutzen. Ganz egal, ob bei der Arbeit mit Glaubenssätzen, wiederkehrenden Verhaltensmuster oder bei neuen Herausforderungen. Die Beobachterperspektive eröffnet völlig neue Möglichkeiten in jedem Veränderungsprozess.

Die Bezeichnung Metakognition ist abgeleitet vom griechischen meta (hier sinngemäß „über“) und Kognition, einem Sammelbegriff für alle geistigen Vorgänge und Inhalte, die mit Wahrnehmung und Erkennen zusammenhängen.

Metakognitive Fähigkeiten sind die Fertigkeiten, mit denen Menschen ihr Denken, Fühlen und Handeln bewusst beobachten, es überprüfen, Schlüsse ziehen, um dann entsprechend zu handeln. Als Pionier für Nachhaltigkeit im Coaching haben wir bereits 2016 über die entscheidende Rolle der Beobachterperspektive für den Coaching-Erfolg berichtet und diese Erkenntnis ist heute aktueller denn je.

 


Metakognitive Fähigkeiten in Coaching und Veränderungsprozessen lassen sich in drei Schritte unterteilen.

 

1. Metaperspektive einnehmen und Wissen sammeln

 

Die Metaperspektive ist die Beobachterperspektive des eigenen Denkens, Fühlen und Handelns. In dieser ersten Phase dreht sich alles um die bewusste Wahrnehmung. Klienten nehmen achtsam wahr, was im jeweiligen Moment oder einer Situation gedanklich in ihnen vorgeht. Durch diese Selbstbeobachtung gewinnen sie wertvolles Wissen, mit dem sie im zweiten Schritt weiterarbeiten können.

Typische Coaching Fragen für diese erste Phase:

  • Was denke ich jetzt gerade?
  • Was fühle ich?
  • Wie reagiere ich?
  • Was nehme ich wahr?

 

Beispiel für die erste Phase:

Ein Klient stellt fest, dass der vor Präsentationen in der Firma immer nervös und fast schon ängstlich ist. Er beschreibt in dieser Phase achtsam seine Gefühle und Gedanken.

 

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2. Metakognitive Einordnung

Dank dieser Informationen wird es jetzt möglich, dieses Wissen zu hinterfragen und daraus wichtige Erkenntnisse über die eigenen Gedanken und Gefühle zu gewinnen.

 

Coaching Fragen für die zweite Phase:

  • Was ist der Grund für meine Gefühle und Gedanken? Was steckt dahinter?
  • Warum denke ich so? Woher kommt dieser Gedanke?
  • Habe ich diesen Gedanken oder Glaubenssatz jemals überprüft, verifiziert oder ihn tatsächlich bestätigt bekommen?

 

In unserem Beispiel erkennt der Klient, dass seine Angst auf einem alten Glaubenssatz beruht, den er schon seit der Schulzeit hat. Er stellt jedoch fest, dass sich diese Befürchtungen in seinem Berufsleben nie wirklich bestätigt haben und kann im nächsten Schritt überlegen, wie er solche Situationen künftig erfolgreich handhabt.

 

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3. Metakognitive Regulation und Handlungsphase

 

Auf Grundlage der achtsamen Beobachtung seiner Gefühle und Gedanken und der entsprechenden Einordnung kann der Klient in der dritten Phase gezielt Schlüsse für sein Handeln ziehen.

Er kann mithilfe der vorherigen Erkenntnisse sein denken, fühlen und natürlich auch das künftige handeln aktiv beeinflussen.

 

Coaching Frage für die dritte Phase:

  • Was kann, möchte oder sollte ich ändern?

 

In unserem Beispiel könnte der Klient sich einen Trigger setzen und sich in solchen Situationen bewusst machen, dass es sich um alte Ängste handelt. Das Trauma aus der Schulzeit hat heute keine Relevanz mehr und er kann beispielsweise versuchen den alten Glaubenssatz durch einen neuen zu ersetzen. Mit einer Affirmation könnte er sich seinen neuen und positiven Glaubenssatz vor Präsentationen ins Gedächtnis rufen.

 

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Metakognitive Fähigkeiten im Coaching – Echte Hilfe zur Selbsthilfe

 

Indem Sie den Klienten dazu gebracht haben, sich selbst beim Denken, Fühlen und Handeln zuzusehen, ist er von selbst auf eine erfolgversprechende Lösung für seine Herausforderung gekommen. Das Training der metakognitiven Fähigkeiten ist die ideale Hilfe zur Selbsthilfe.

Der Klient hat seine Gefühle und Gedanken aus der Beobachterperspektive wahrgenommen. Sie reflektiert und hinterfragt. Im Anschluss war es dann ein leichtes, die entsprechenden Schlüsse daraus zu ziehen und die anfangs bedrohliche Situation souverän zu meistern.

CleverMemo wurde entwickelt, um diese metakognitiven Fähigkeiten gezielt mit Klienten zu trainieren. Durch die schriftliche Reflexion zu verschiedenen Situationen und Coaching Themen werden die gerade erwähnten Schritte schon nach kurzer Zeit zu einem Automatismus bei jedem Klienten.

Als Coach und Berater sehen Sie durch den Austausch direkt, wo der Klient möglicherweise blinde Flecken hat und können gezielt einschreiten.

 

Beispiele Übungen zur Verbesserung der metakognitiven Fähigkeiten:

 

  • Selbstreflexionstagebücher führen lassen
  • Mit dem berühmten PIT-STOP die Achtsamkeit im Alltag trainieren
  • Wöchentlicher Feedback Loop, bei dem der Klient Erfahrungen mithilfe der drei obengenannten Schritte analysiert und seine Aufzeichnungen mit Ihnen teilt.

 

 

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Weitere Quellen und Ressourcen: