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Geringes Selbstwertgefühl? – In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Ursachen und bekommen hilfreiche Tipps, um den Selbstwert zu stärken und zu steigern.

Unser Selbstwertgefühl gibt Aufschluss darüber, wie wir uns selbst wahrnehmen.

„Mein Haus, mein Auto, mein Job“ – Viele Menschen definieren ihren Selbstwert über materielle und von der Gesellschaft vorgegebene Werte. Ein geringes Selbstwertgefühl entsteht häufig dann, wenn es nicht gelingt, einen entsprechenden Status in der Gesellschaft zu ergattern oder wenn bestimmte Ansprüche und Erwartungen nicht erfüllt werden.

 

Inhalt:


Werfen wir einen genaueren Blick auf die konkreten Ursachen für niedriges Selbstwertgefühl und den erfolgreichen Umgang damit. Sie erfahren außerdem, mit welchen Übungen sich das Selbstwertgefühl stärken lässt.

 

Was bedeuten Selbstwertgefühl und Selbstwert? (Definition)

 

Das Selbstwertgefühl (auch: Selbstwert, Selbstwertschätzung, Selbstachtung) versteht man in der Psychologie als die emotionale Einschätzung des eigenen Wertes. Unser Selbstwertgefühl ist also der subjektiv empfundene Wert, den wir uns selbst zuschreiben.

Jeder Mensch hat dabei unterschiedliche Kriterien für die Bemessung des Selbstwerts. Typische Faktoren sind Talente, Fähigkeiten, Status, Intelligenz, Kompetenzen und Charaktereigenschaften. Zudem spielen die im Laufe des Lebens gemachten Erfahrungen, die Erziehung und eigene Werte eine wesentliche Rolle bei der Einschätzung des Selbstwertgefühls.

Man erkennt also, dass das Selbstwertgefühl sehr subjektiv ist und jeder Mensch andere Maßstäbe und Kriterien für die Bewertung des Selbstwerts verwendet.

 

Wie entsteht ein geringes Selbstwertgefühl?

Und warum habe ich kein Selbstwertgefühl?

 

Kein oder ein geringes Selbstwertgefühl zu haben kann verschiedene Gründe haben. Eine wesentliche Rolle für unsere Selbstwahrnehmung spielen dabei unsere Erfahrungen in der Kindheit. Die Interaktionen mit den Eltern und anderen Kindern sind besonders prägend und begleiten uns bis ins Erwachsenenalter.

Beispielsweise können ständige Kritik und kaum erfüllbare Ansprüche der Eltern zu einem geringen Selbstwertgefühl führen.

„Wenn ich es nicht schaffe zu studieren, bin ich ein Taugenichts“. Häufig übernehmen wir die Erwartungen und Werte der Eltern und des Umfelds und verfolgen diese auch im Erwachsenenalter, ohne sie weiter zu hinterfragen.

 

Viele Menschen machen ihren Selbstwert also an von außen aufgetragenen und anerzogenen Idealen und Zielen fest, ohne zu hinterfragen, ob es sich dabei um ihre eigenen Vorstellungen handelt. Viele fühlen sich schlecht und als Versager, wenn sie diesen Idealen dann nicht gerecht werden.

Das klassische Beispiel ist eine Person, die eine Karriere als Arzt oder Anwalt anstrebt, weil das vom Elternhaus so erwartet wird. Häufig wird der Blick auf die eigenen Wünsche und Bedürfnisse vollkommen vernachlässigt und stattdessen orientiert man sich daran, was von außen erwartet wird. Diese fehlende Achtsamkeit und Selbstreflexion führt häufig zu einem übertriebenen Perfektionismus, der über kurz oder lang unglücklich macht.

Das ist eine der Hauptursachen für ein gar nicht vorhandenes oder sehr niedriges Selbstwertgefühl.

 

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Wozu führt ein geringes oder niedriges Selbstwertgefühl?

 

  • Die Person traut sich nichts zu und verpasst dadurch viele Chancen und Erfahrungen.
  • Das negative Selbstbild zieht einen herunter und beeinflusst unseren Alltag.
  • Die Person verteufelt sich bei Fehlern und ein Meister der Selbstkritik (übrigens auch ein typisches Merkmal von Perfektionisten).
  • Bei Kritik von außen wird oft zum Gegenangriff ausgeholt, um sich besser zu fühlen. Oder das Gegenteil ist der Fall und man zieht sich zurück in sein Schneckenhaus.
  • Es schwächt unsere Resilienz. Mit einem gesunden Selbstwertgefühl steigt automatisch unsere Widerstandsfähigkeit. Eine starke Resilienz hilft uns, mit Herausforderungen im Leben besser umzugehen.
  • Der Perfektionismus wird gefördert, indem von außen übernommene Ziele verfolgt werden, die nicht den wahren Bedürfnissen und Wünschen der Person entsprechen. Das Ziel ist die Anerkennung von Dritten, um so das eigene Selbstwertgefühl zu stärken.
  • Die Meinung und Einschätzung von Dritten wird über der eigene gestellt.
  • Angst vor Misserfolgen und Versagen. (Besonders Menschen mit Depressionen oder Angststörungen neigen zu einem geringen Selbstwertgefühl).



Tipps für den Umgang mit geringem Selbstwertgefühl –

Selbstwert stärken und steigern

 

Ein gesundes Selbstwertgefühl ist sehr wichtig für ein zufriedenes Leben. Es sorgt dafür, dass wir uns zutrauen selbst schwierige Herausforderungen und Krisen zu meistern (Resilienz) und ermöglicht uns ein authentisches und selbstsicheres auftreten. Eine Person mit einem starken Selbstwertgefühl, ist sich ihrer Fähigkeiten, Werte und Qualitäten bewusst. Sie kennt ihre Stärken und Schwächen und weiß, wie sie damit am besten umgeht.

Der erste Schritt im Umgang mit einem geringen Selbstwertgefühl ist also, sich seines eigenen Werts bewusst zu werden. Ein wunderbares Mittel dafür ist die Selbstreflexion. Dabei machen wir uns Gedanken, welche einzigartigen Talente, Fähigkeiten und Qualitäten wir besitzen.

Für ein starkes Selbstwertgefühl müssen wir keineswegs perfekt sein. Neben all unseren Stärken besitzt jeder von uns einige Schwächen, Fehler und Makel. Wir sollten versuchen diese negativen Eigenschaften zu akzeptieren und trotzdem immer versuchen uns zu verbessern. Wenn wir uns für jeden Fehler verteufeln, wird es schwierig ein starkes Selbstwertgefühl zu entwickeln. Stattdessen sollten wir gnädig mit uns umgehen und uns Fehler verzeihen.

 

Mit niedrigem Selbstwertgefühl umgehen –

Am Anfang steht Selbstbewusstsein

 

Häufig werden die Begriffe Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen als Synonyme verwendet. Doch bei genauer Betrachtung der Worte wird klar, dass sie zwar miteinander verbunden, aber keineswegs identisch sind.

Selbstbewusstsein bedeutet, sich selbst bewusst sein. Selbstbewusste Menschen kennen ihre Stärken, Schwächen, Meinungen, Werte, Ideale und Glaubensvorstellungen. Sie wissen, was sie sich zutrauen können und von welchen Dingen sie besser Abstand nehmen. Selbstbewusstsein kann man also mit sich selbst kennen gleichsetzen.

 

Sich selbst besser kennenzulernen ist also die erste Voraussetzung, bevor man den nächsten Schritt zu mehr Selbstwertgefühl und einem starken Selbstvertrauen gehen kann.

Hier finden Sie eine Übung, bei der Sie sich selbst mit all Ihren Stärken und Schwächen besser kennenlernen.

Mit diesem neu gewonnenen Selbstbewusstsein ist es möglich, das eigene Selbstwertgefühl zu stärken. Das bedeutet, sich selbst so zu akzeptieren, schätzen und lieben wie man ist. Sie erkennen ihre einzigartige Persönlichkeit und messen ihren Selbstwert nicht mehr an von außen vorgegebenen Parametern und Normen.

 

Kein oder niedriges Selbstwertgefühl? Schluss damit!

Steigern und stärken Sie Ihren Selbstwert in vier Schritten

 

1) Selbstbewusstsein durch Selbstreflexion trainieren

Verbringen Sie Zeit damit, sich selbst besser kennenzulernen. Das Stichwort lautet Selbstbewusstsein. Dabei kann es helfen, über einige Wochen ein Tagebuch zu schreiben und die Selbstreflexion zu trainieren.

 

2) Selbstannahme lernen

Nachdem Sie sich selbst besser kennen, ist der nächste Schritt die Selbstannahme (oder auch Selbstachtung und Selbstwertschätzung). Nobody is perfect! Versuchen Sie ihren Perfektionismus abzulegen und sich so zu akzeptieren wie Sie sind. Die Selbstannahme können Sie mit der hier enthaltenen Übung trainieren.

 

3) Selbstwertgefühl stärken

Sobald es Ihnen gelungen ist, sich selbst anzunehmen, können Sie im nächsten Schritt Ihr Selbstwertgefühl stärken. Dabei konzentrieren Sie sich auf all Ihre positiven Eigenschaften, Ihre Erfolge und die positiven Dinge in Ihrem Leben. Das hier enthaltene Selbstwertgefühl-Tagebuch wurde entwickelt, um genau das zu trainieren.

In der Folge sind Sie in der Lage, Verantwortung für Ihr Denken und Handeln zu übernehmen und achtsamer mit sich umzugehen. Sie kennen Ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche und können dadurch Ihr eigenes Glück erschaffen, anstatt auf eine Rettung von außen zu warten. Sie sind in einem konstruktiven Dialog mit Ihrem inneren Kritiker und haben die Fähigkeit, Ihre Gedanken und Glaubenssätze zu beeinflussen und kontrollieren.

-> Hier finden Sie 12 direkt einsetzbare Coaching Tools & Übungen, mit denen Sie noch heute Ihr Selbstwertgefühl stärken können.

 

4) Echtes Selbstvertrauen und Selbstsicherheit – Das ultimative Ziel

Mit einem starken Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl wird es dann möglich, echtes Selbstvertrauen und Selbstsicherheit zu kultivieren. Sie wissen jetzt ganz genau, wo ihre Stärken liegen und in welchen Lebensbereichen Sie Hilfe benötigen. Das Wissen um Ihren Selbstwert macht Sie letztendlich ganz automatisch zu einer charismatischen und durchsetzungsstarken Person, die authentisches Selbstvertrauen ausstrahlt. Einige praxiserprobte Übungen zur Stärkung des Selbstvertrauens finden Sie hier.

Der Weg führt also von Selbstbewusstsein, über Selbstannahme, Selbstwertgefühl zu echtem und nachhaltigem Selbstvertrauen.

 

 

Selbstwertgefühl in der Beziehung und Partnerschaft –

Das geringe Selbstwertgefühl des Partners stärken

 

Wie bereits zu Beginn erwähnt, machen viele Menschen Ihren Selbstwert von der Bewertung anderer abhängig. Das kann gerade in der Beziehung dazu führen, dass einer der Partner (und manchmal sogar beide) ständig nach Bestätigung, Anerkennung und Zuwendung verlangen. Das kann auf Dauer zur echten Belastung für die Partnerschaft werden.

Zu Beginn einer Beziehung bekommt der Selbstwert einen großen Schub, doch eine Studie von Urlich Orth vom Institut für Psychologie an der Universität Bern zeigt, dass dieser Effekt schon nach kurzer Zeit verpufft. Der Selbstwert ist nach maximal einem Jahr schon wieder auf dem ursprünglichen Niveau.

 

Die Basis einer glücklichen Beziehung ist, dass beide Partner über ein gesundes Selbstwertgefühl verfügen. Wenn einer der Partner sein geringes Selbstwertgefühl durch die Liebe und Zuneigung des anderen stärken möchte, wird das nicht dauerhaft funktionieren. Beziehungskrisen und Streits sind vorprogrammiert.

Es ist auch nicht möglich, das geringe Selbstwertgefühl des Partners durch eigene Handlungen zu stärken. Jeder muss selbst für sich zu einem gesunden und authentischen Selbstwertgefühl kommen, um so gemeinsam wachsen zu können. Die Selbstwertschätzung muss also von innen kommen. Selbstverständlich können Sie Ihren Partner mit den hier genannten Tipps auf dem Weg unterstützen.

Falls Sie beide den Wunsch haben, Ihr Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen zu stärken, können Sie gemeinsam mit diesen Übungen daran arbeiten.

 

Selbstwertgefühl – Die Rolle in der Psychologie, Therapie und Coaching

 

Unser Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen entscheidet häufig darüber, ob wir uns etwas zutrauen und ob es uns gelingt unsere Ziele und Vorhaben zu erreichen. Mit einem starken Selbstwertgefühl steigt die Wahrscheinlichkeit, Herausforderungen zu meistern.

Gerade in der psychologischen Beratung, Therapie und dem Coaching hilft Klienten ein gesundes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen die angestrebten Ziele zu erreichen. Die nachhaltige Erfolgsquote steigt wesentlich, wenn Sie Klienten dabei unterstützen, ihre einzigartige Persönlichkeit mit all ihren Stärken und Schwächen besser kennenzulernen und anzunehmen.

 

Das hilft ungemein in kritischen Situationen die nötige Kreativität für neue Lösungen zu entwickeln und gibt Klienten das gute Gefühl sich stets auf sich selbst verlassen zu können. Mit diesem Toolset unterstützen Sie Klienten dabei, ihr Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen zu stärken. Es eignet sich gleichermaßen für die psychologische, Beratung, Coaching und Therapie.

 

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